Erster Ausflug mit dem Womo an den Alberssee

So., 27. Dezember 2015, / 2 x 36 Tageskilometer / Tagesausflug von Soest nach Lippstadt, Alberssee, Parkplatz, und zurück (Koordinaten: 51.701515,8.4058035)

Unser Wohnmobil am einsamen Alberssee Nähe Lippstadt
Unser Wohnmobil am einsamen Alberssee Nähe Lippstadt

"Ja, gibt's denn sowas!"

 Jetzt steht unser Wohnmobil schon seit zwei Wochen und einem Tag in der Garageneinfahrt vor unserem Haus und wir haben es noch nicht geschafft, ein paar Stunden damit umherzufahren...

 Sicher, seit der Abholung des Womos am zwölften Dezember aus Gustavsburg bei Mainz waren wir natürlich schon ein paarmal drin, in unserem neuen Urlaubsdomizil, und haben überlegt, was wo hinkommen könnte, wo wir noch Kleinigkeiten verändern wollen und ähnliches mehr. Aber zum Ausflug sind wir bisher noch nicht gekommen. Dazu wäre nur letztes Wochenende Gelegenheit gewesen - oder eben nicht, die Weihnachtszeit fordert ihren Tribut...

Aber heute, einen Tag nach den dreitägigen obligaten Familienfeiern an Heiligabend bei uns mit Eltern, Geschwistern, Schwagern..., am ersten Weihnachtstag bei den Eltern von Frau Fernschreiberin und am zweiten nochmals bei den Eltern von Herrn Fernschreiber, finden wir endlich die nötige Muße und Zeit für eine erste Fahrt mit unserer neuen Errungenschaft.

 

"Still ruht der See..."
"Still ruht der See..."

"Probefahrt" an den Sandstrand - mitten im Winter...

Wir suchen uns als erstes "Nahziel" den von uns knapp vierzig Kilometer entfernten Alberssee in Lippstadt-Dedinghausen aus, den wir von manchen sommerlichen Badeaufenthalten kennen - neben unserem noch näher liegenden Möhnesee natürlich. Hier gibt es auch einen kleinen Camping- und Stellplatz unmittelbar am See, da kann man ja mal schauen, ob sich das beispielsweise für ein verlängertes Wochenende anbieten würde.

Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir gegen Mittag los. Eine knappe dreiviertel Stunde Fahrt nur mit Sommerreifen liegt vor uns. Doch glücklicherweise ist es ziemlich mild heute, es herrschen leichte Plusgrade. Dennoch sollten wir für die Zukunft überlegen, uns auch "Winterschläppchen" für unser Womo zuzulegen, damit wir übers Jahr länger flexibel sind.

 

Picknick muss sein!

Gegen zwei Uhr kommen wir am völlig leeren Parkplatz des Alberssees an und holen erst mal unsere Picknicksachen "ins vorne", wie der Westfale so schön sagt. Noch muss unser Picknickkorb dazu herhalten, weil die Womo-Küche bisher nicht eingerichtet ist. Das Einräumen und Werkeln sind alles schöne Aufgaben für die jetzt anstehende ruhigere Zeit "zwischen den Jahren".

 

Brötchen, Frikadellen, Kekse, Obst, Getränke... alles wandert so langsam auf den Tisch und während wir unsere erste Ausflugsmahlzeit in den gemütlichen Sitzen des Womos genießen, beobachten wir die winterkahle, leere Landschaft um uns herum. Viel zu sehen gibt es zwar nicht, aber das war ja auch nicht anders zu erwarten um diese Jahreszeit.

 

Spaziergang zum See - "Stillleben"

Natürlich folgt auf die kleine Mahlzeit auch der Verdauungsspaziergang zum Wasser um kurz vor drei Uhr. Der Alberssee hat - im Gegensatz zum Möhnesee - einen schönen, großen Sandstrand, der flach ins Wasser verläuft, einen großzügigen, vielfältigen Spielplatz direkt am Wasser und eine Bar und ein Bistro mit reichlich Sitzgelegenheiten für die kleine Erfrischung zwischendurch - alles für sommertags, versteht sich. Daher ist der See gerade auch für kleinere Kinder gut geeignet, wie es unsere Fernschreiber-Töchter bis vor ein paar Jahren auch noch waren und sie des Öfteren vor allem an den Wochentagen mit ihren Großeltern hier waren, während wir Fernschreiber-Eltern arbeiteten (und dies noch eine ganze Weile werden tun müssen... ).

Jetzt im Dezember ist hier natürlich alles geschlossen und weggeräumt, nur die bunten Farben der Tretboote, die immer noch am Steg liegen, durchbrechen das graue Einerlei.

Dennoch haben unsere mittlerweile dreizehneinhalbjährigen Zwillingstöchter ihren Spaß beim Schaukeln, Rutschen und Wippen am Strand... es guckt ja keiner zu in dieser Menschenleere, da kann man noch mal ganz Kind sein...

 

Herr Fernschreiber "auf Abwegen"

Währenddessen schaut sich Herr Fernschreiber nach einem Cache um; der Blick auf die Geocachingkarte bei Ausflügen gehört ebenso dazu wie ein Picknick, durchs Geocaching entdeckten wir schon so manch sehenswerte und informative Orte oder zumindest hat man immer "etwas zu tun" und ein Ziel. Nur schade, aber auch nachvollziehbar, dass der nun leicht pubertierende Nachwuchs die Cachesuche und das dafür notwendige Stapfen durch die Natur nicht mehr ganz oben auf die Liste der favorisierten Freizeitaktivitäten setzt, das war bis vor ein paar Jahren noch ganz anders.

Tatsächlich zeigt die Karte ganz in der Nähe eine Dose an und Herr Fernschreiber verschwindet "mal kurz im Gebüsch", während "wir Mädels" lieber am Strand bleiben.

Der nachfolgende Online-Log auf der Geocaching-Plattform bleibt etwas "kryptisch"; hier schreiben wir nicht vom Wohnmobil, sondern zweimal vom "Weihnachtsgeschenk", als ob wir es selbst noch nicht ganz glauben könnten - und ein "Geschenk" in wortwörtlicher pekuniärer Hinsicht es ja gar nicht, bezahlen müssen wir es schon, das "Geschenk", aber "im Herzen" fühlen wir uns wohl (durch uns selbst) beschenkt:

supertwinnies found Die Seen um Lipperode #4

Sunday, 27 December 2015    Nordrhein-Westfalen, Germany      NE 26 km from your home location

 

** Logtime 15:15 Uhr **

 

Mit dem "Weihnachtsgeschenk" machte sich Familie supertwinnies heute auf den Weg, um quasi eine Eingewöhnungsfahrt zu machen.

 

Erst einmal wollten wir in der Nähe bleiben, um die Vorzüge des Weihnachtsgeschenkes ein wenig kennenzulernen.

Der Cache lag ganz in der Nähe und konnte sich nicht lange verstecken.

 

Vielen Dank sagen die

supertwinnies

 

Geschlossener Stellplatz im Dezember
Geschlossener Stellplatz im Dezember

Stellplatz-Erkundung

Nach diesem kleinen Erfolgserlebnis wenden wir uns gegen viertel vor vier Uhr dem nur circa einhundertfünfzig Meter vom See entfernten Stellplatz zu (Koordinaten: 51.7020988,8.4079809). Auch ein kleiner Campingplatz befindet sich hier gegenüber, aber der interessiert uns nicht so sehr.

Ungefähr achtzehn Stellplätze gibt es hier, auf einem sehr gepflegten, grünen, parzellierten und eingezäunten Areal. Das Waschhaus des Campingplatzes darf man wohl gegen Gebühr mitbenutzen, so genau erfahren wir das nicht, denn die Saison endet hier im Oktober.


Obwohl der Platz also eigentlich geschlossen hat, ist es möglich, ihn zu besichtigen. Auch jetzt noch - Monate nach Saisonende - macht der Platz einen wirklich ordentlichen und gewarteten Eindruck.

Das liegt sicherlich daran, dass die Betreiber direkt auf dem großen Hof nebenan wohnen und dort auch einen - jetzt aber ebenfalls geschlossenen - Hofladen und ein toll hergerichtetes Café in einer großen Scheune, "Schäfermeiers Kaffeescheune", betreiben.

 

Leckerer Kuchen und warme Waffeln? Ja gerne!

In dieses Café zieht es uns nach der Besichtigung des Platzes.

Die Kaffeescheune ist lediglich an den Wochenenden geöffnet, und da heute zufälligerweise Sonntag ist, haben wir das Glück, äußerst leckeren hausgemachten Kuchen, Waffeln, Kaffee und Tee serviert zu bekommen. Damit hätten wir heute gar nicht gerechnet. Die Scheune ist recht gut besucht, sollte man nicht meinen, so unmittelbar nach den nahrungsreichen Festtagen, an denen sich das Cholesterin und die Glucose ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die höchsten Werte in unseren Gefäßen lieferten...

 

Und wieder nach Hause

Schon im Dunkeln - was um diese Jahreszeit aber auch kaum vermeidbar ist - treten wir den kurzen Gang von der Scheune zurück zum Parkplatz an, wo unser Womo auf uns wartet.

Brachte uns auf dem Hinweg Herr Fernschreiber ans Ziel, so ist es nun an Frau Fernschreiberin, uns wieder heil nach Soest zurückzubringen. Es ist ihre erste Fahrt mit dem Womo; beim Abholen vom Händler in der Nähe von Mainz vor etwa zwei Wochen war sie nur Beifahrerin.

Alles klappt gut - macht richtig Spaß damit zu fahren - und ein schöner erster Ausflug liegt nun hinter uns. Mögen noch viele weitere kleinere und größere Fahrten folgen!