Di., 2. April 2024, 9. Reisetag / 48 Tageskilometer / von Port d'Andratx über Paguera nach Palma, Flughafen
Der letzte Urlaubstag bricht an. Und wie das so ist, steht dieser immer schon ganz im Zeichen des Aufbruchs und der gedanklichen Heimkehr, zumindest bei mir. Selbst wenn der Rückflug nach Dortmund erst für heute Abend, 19:40 Uhr, terminiert ist.
Nach einem letzten, wieder mal ausgiebigen Frühstück, checken wir um kurz vor elf Uhr aus. 177 € für zusätzliches abendliches Essen (wir hatten ja nur Frühstück gebucht) und Touristensteuer werden nochmal fällig. Na ja, die Speisen im Hotel waren wirklich gut und in anderen Restaurants hätten wir nicht sehr viel weniger bezahlt.
Tja, und was soll man sagen: heute Morgen ist es sonnig, windstill (!) und 23° Celsius warm🙄! Der bislang schönste Tag während unseres Aufenthaltes. Und wir müssen nach Hause... 😫
Wir fahren schon mit Gepäck im Kofferraum in den Nachbarort Paguera (oder auf kastilisch / mallorquinisch Peguera), um uns im dortigen Lidl noch mit Proviant einzudecken. Am Flughafen wird's teuer.
Der heutige Tag wird geprägt sein durch Warterei: Abgabe des Mietwagens schon um zwei Uhr am Flughafen (wenn wir nicht noch einen zusätzlichen Tag buchen wollten, was für die paar Stunden natürlich Quatsch ist), aber der Flug erst heute Abend um 19:40 Uhr. Da wir ab zwei Uhr dann auch mit unseren Koffern durch die Gegend marschieren müssen, ohne dass wir die Möglichkeit haben, die irgendwo am Flughafen einzuschließen, bleibt uns nicht viel anders übrig, als die Zeit auf dem Flughafengelände zu verbringen.
Aber noch ist es nicht soweit.
Marktbesuch in Paguera
In Paguera findet heute Markt statt, wie wir zufällig beim Verlassen des Lidls feststellen und nutzen gerne die Gelegenheit, uns dort umzusehen, die "Hauptstraße", an der die Marktstände aufgebaut sind, entlangzuschlendern und bis zur Badebucht zu gehen. Selbst heute, wo das Wetter ja eigentlich recht gut ist, ist niemand im Wasser und der Strand ist auch ziemlich mit Algen überzogen. Wahrscheinlich werden die in der Hauptsaison abgefischt.
Um Viertel nach zwölf fahren wir schließlich weiter Richtung Palma. Immerhin haben wir noch eine knappe halbe Stunde Fahrt vor uns und müssen unterwegs auch noch den Tank füllen, entsprechend der Menge, die wir bei Übernahme des Wagens vor acht Tagen hatten: dreiviertelvoll (anstatt ganz voll, aber wir haben ein Beweisfoto!😊). Für 1,78 l/€ sind wir mit 20 € dabei. Soll ja auch alles seine Richtigkeit haben.
Mietwagenrückgabe am Flughafen von Palma klappt problemlos
Entgegen unserer Erwartungen kommen wir gut durch bis Palma - immerhin ist heute der erste Arbeitstag nach Ostern und entsprechend voll die Straßen - und um ziemlich genau ein Uhr sind wir im Parkhaus am Flughafen, wo die großen und bekannteren Mietwagenagenturen ihre Fahrzeugflotten stehen haben. Eine Stunde vor spätester Abgabe. Aber besser etwas früher als zu spät und nachzahlen zu müssen.
Wir hatten unseren Mietwagen schon von Deutschland aus gebucht, im Reisebüro, zusammen mit dem Hotel (Flug war separat). Mit der Agentur "Sunny Cars" von Alamo sind wir außerordentlich gut gefahren, im wahrsten Sinne des Wortes, auch wenn uns bei Abholung des brandneuen Wagens über den (unnötigen) Abschluss weiterer Versicherungen noch mehr Geld aus der Tasche gezogen werden sollte. Aber wir wurden von unseren guten Bekannten im Reisebüro "vorgewarnt", auf keinen Fall vor Ort noch zusätzliche Policen abzuschließen. Das würden die Agenturen immer probieren, trotz umfänglicher Absicherung bei Buchung in Deutschland.
Die Rückgabe und "Inspektion" des Autos durch eine Mitarbeiterin klappt reibungslos (eigentlich besteht die Kontrolle auf Schäden am Wagen nur durch ein einmaliges Herumgehen ums Auto und einen kurzen Blick ins Wageninnere...) und ab jetzt beginnt die lange, dröge Wartezeit bis heute Abend auf dem Flughafengelände. Wenn ein Heimflug erst abends angesetzt ist, meint man ja zunächst, man hätte fast noch einen ganzen Urlaubstag "gewonnen", doch uns wäre ein Flug um die (Nach-)mittagszeit lieber gewesen. Der Tag ist doch sowieso irgendwie "kaputt".
Warten, warten, warten...
Ein bisschen kommen wir uns vor wie Tom Hanks in dem Film "Terminal", der wegen bürokratischer Wirren das Flughafengelände über mehrere Monate nicht verlassen darf. Okay, wir sind nicht mehrere Monate, sondern nur ein paar Stunden hier, wir dürften den Flughafen durchaus verlassen und unsere Papiere sind gültig, aber irgendwie schleicht sich so ein Gefühl ein.
Wir finden ein Plätzchen draußen an der frischen Luft in einem Innenhof des Flughafens, den wir mit unserem Gepäckwagen auch ganz gut erreichen können. Hier ist es schön sonnig und unter einem Pavillon aber auch schattig. Bäume und "Wiese" gibt es auch. Gar nicht so schlecht für einen Flughafen. Und ab und zu weht ein leichter Hauch von Kerosin über das Gelände...
Andere Passagiere kommen und gehen, wir bleiben (und futtern allmählich unseren Proviant auf). Abwechselnd gehe mal ich, mal Herr Fernschreiber eine Runde übers Gelände (einer bleibt immer beim Gepäck), schaut nach den aktualisierten Abflugdaten und vertritt sich ein wenig die Beine. Ich nutze die Zeit, meine über tausend Fotos und Videos der vergangenen Urlaubstage ein wenig (aus-)zusortieren. Und so vergeht die Zeit...
Bei der Gepäckaufgabe gegen halb sechs sind wir eine der ersten. Die "Zickzackreihen" vor'm Schalter sind noch völlig leer, als wir uns von unseren Koffern trennen (und dieses Mal sind die Powerbanks im Handgepäck... 😅).
Zeitvertreib im Duty-Free-Bereich
Schon bald darauf gehen wir durch die Sicherheitskontrollen, dann können wir uns wenigstens in den zahlreichen Shops des riesigen Duty-Free-Bereichs des Flughafens noch ein wenig umschauen. Dortmund hat das ja gar nicht. Und hier reiht sich ein Laden neben dem nächsten wie in einer Mall.
Wir stellen allerdings fest, dass "zollfrei" nicht gleich billiger bedeutet. Die Preise sind teilweise gesalzen! Nur Hochprozentiges gibt's tatsächlich viel günstiger als in Deutschland, aber wir haben keine Lust, jetzt mit mehreren Schnapsflaschen durch die Gegend zu rennen. Und die Stangen Zigaretten interessieren uns schon mal gar nicht.
Boarding und Start verzögern sich
Um 18:50 Uhr soll laut Anzeigetafel am Flughafen das Boarding beginnen, laut Bordkarte erst um 19:10. Na ja, je früher, desto besser.
Brav dackeln wir schon mal Richtung angegebenes Gate, doch kein Boarding. Weder um 18:50 Uhr, noch um 19:10 Uhr... also weiter warten. Warum es später wird, wird uns nicht mitgeteilt.
Letztlich beginnt erst um 19:30 Uhr das Einchecken an Bord und nach einer weiteren Dreiviertelstunde, um 20:15 Uhr, hebt der Flieger Richtung Deutschland ab, mit 35 Minuten Verspätung. Das ist ja wie bei der Deutschen Bahn... 😬
Der Pilot entschuldigt sich für die Umstände, sie seien schon aus Dortmund mit Verspätung losgeflogen, was für den Ruhrgebietsflughafen sehr ungewöhnlich sei, dann hätte die Crew in Palma noch das Flugzeug wechseln müssen und so sei es zu dieser Verspätung gekommen. Na ja, gibt Schlimmeres. Jetzt sollen wir laut "wingsconnect", der eurowingseigenen Webseite, die man während des Fluges aufrufen kann, erst um 22:33 Uhr in Dortmund landen, eigentlich ist 22:05 Uhr vorgesehen. In Dortmund herrscht von 23:00 bis 6:00 Uhr Nachtflugverbot. Doch bis dahin sollten wir es schaffen...
Landung in Dortmund mit nur zehn Minuten Verspätung
Tatsächlich scheint der Pilot "ein wenig Gas zu geben" (oder wir haben Rückenwind...), denn statt der anvisierten Flugzeit von 2 Std., 10 min. landen wir nach exakt zwei Stunden, um 22:15 Uhr, als letztes Flugzeug am heutigen Tag in Dortmund. Wir sind wirklich die einzigen auf dem gesamten Flughafengelände, die noch unterwegs sind. Einsam und allein, dunkel, geschlossene Schalter... Ist sicherlich auch ungewöhnlich.
Letzter Akt: Heimfahrt nach Soest
Die Koffer bekommen wir echt schnell und Schwager und Schwägerin stehen schon bereit, uns in Empfang zu nehmen und nach Hause zu chauffieren. Echt nett! Ansonsten kommt man um diese Uhrzeit ja kaum mit der Bahn vom Dortmunder Flughafen weg.
So endet unser Urlaub gegen elf Uhr abends nach wirklich erlebnisreichen neun Tagen auf Mallorca. Und da wir wegen der Jahreszeit und des Wetters eh nicht mit ausgiebigen Badeaufenthalten rechnen konnten, haben wir eben recht viel von der Insel gesehen, sind exakt 965 Kilometer laut Tachonadel gefahren!
Unsere "Womo-Gewohnheiten" des Umherziehens konnten wir also auch in diesem Urlaub nicht ganz ablegen... 😅
Schön war's!