Fußmarsch in die Bucht von Port d'Andratx und kleine (Regen-)Rundfahrt durchs Tramuntana-Gebirge: Sant Elm und Estellencs

Di., 26. März 2024, 2. Reisetag / 109 Tageskilometer / von Port d'Andratx über Sant Elm, Estellencs und Valldemossa zurück

  

Fjordartig eingeschnittene Bucht von Port d'Andratx
Fjordartig eingeschnittene Bucht von Port d'Andratx

Das Frühstück ist ein Traum!! Alles da, was das Herz begehrt: Rührei, Spiegelei, gekochtes Ei, Eier mit Speck, Omelette nach eigenen Wünschen frisch zubereitet, Chicken Nuggets, Sausages und weiße Bohnen mit Tomatensoße (für die englischen Gäste... 😅), Brötchen (sogar mit Körnern! Den deutschen Urlaubern zuliebe?!), Toast, Baguette, Quark, Joghurt, alle möglichen Sorten von Säften, Sekt (inbegriffen!), Obst frisch aufgeschnitten und appetitlich angerichtet, angefangen von Orangen über Grapefruits, Kiwis bis hin zu Ananas und Melone; wechselnd mallorquinische Spezialitäten wie Ensaimada, das typische Gebäck mit dem flauschigen Teig und wahlweise verschiedenen Füllungen, die streichfähige Sobrasada-Wurst für den herzhaften Gaumen, Empanadas, die gefüllten Teigtaschen... ach, man kann gar nicht so viel aufzählen (und essen) wie das Angebot hergibt. Da braucht man schon einige Tage für.

In der Bucht von Port d'Andratx

 

Nach diesem ersten köstlichen Frühstück des Urlaubs schlendern wir gut gesättigt gegen elf Uhr zu Fuß nach Port d'Andratx, direkt ans Wasser. Dafür müssen wir ca. 800 m laufen, bis die ersten überaus mondänen Yachten ins Blickfeld rücken, die um diese Jahreszeit gerne auch noch im "Trockendock" für die kommende Saison hergerichtet werden.

 

Gut gefüllter Hafen von Port d'Andratx...
Gut gefüllter Hafen von Port d'Andratx...
... aber "nur" mit Booten, nicht mit Menschen
... aber "nur" mit Booten, nicht mit Menschen

Es gibt sie auf der anderen Seite der Bucht aber auch noch: die kleinen und größeren Fischerboote mit ihren Fangnetzen, die irgendwie besser ins mediterrane, idyllische Bild passen als die Luxusyachten. Denn Port d'Andratx ist glücklicherweise bisher verschont geblieben von größeren Bettenburgen.

 

 

Leider ist das Wetter heute nicht für strahlend sonnige Fotos geeignet. Bewölkt, recht kühl mit ca. 17° Celsius und vor allem überaus windig zeigt sich der Vormittag am Hafen.

Wir laufen circa zweieinhalb Stunden kreuz und quer durch den Hafenort. Ruhig ist es hier, man merkt deutlich, dass die Saison noch nicht wirklich begonnen hat. Na ja, außerdem ist das Wetter ja auch nur so lala.

 

Fjordartig tief eingeschnittene Bucht von Port d'Andratx
Fjordartig tief eingeschnittene Bucht von Port d'Andratx

 

 

In einer der kleinen Boutiquen werde ich kleidungsmäßig fündig (eigentlich suchte ich nur eine "Zuflucht" vor dem ständigen Wind, habe ich zumindest dem Göttergatten so verkauft... 😚), aber ansonsten gibt es in Port d'Andratx mehr Restaurants als Shoppingmöglichkeiten. Auch okay.

Insgesamt gefällt es uns aber wirklich sehr gut hier in dem fjordartig aussehenden weit ins Land eingeschnittenen Naturhafen. Die Seite "holamallorca.com" beschreibt Port d'Andratx noch ein wenig umfassender als wir es hier erlebt haben. Eigentlich ganz nett zu lesen.

 

Die Hügel von Port d'Andratx und noch weiter im Hintergrund das Tramuntana-Gebirge

 

In die "Innenstadt" und die Kirche mit dem schönen, klangvollen Namen "Iglesia Nuestra Señora Del Carmen" gehen wir auch noch.

 

 

Gegen halb zwei sind wir wieder am Hotel und wollen im Anschluss mit dem Auto ein wenig die nähere Gegend erkunden. Unser nächstes Zwischenziel für den heutigen Tag heißt Sant Elm.

 

Kleine Fahrt ins Tramuntana-Gebirge nach Sant Elm 

 

Um kurz nach zwei Uhr machen wir uns auf zur zweiten Etappe unseres heutigen Tages, jetzt mit dem Mietwagen: nach Sant Elm.

Das ist ein kleiner Küstenort im Tramuntana-Gebirge am südwestlichsten Landpunkt der Insel und "Welterbe", laut Ortseingangsschild (was genau da allerdings 'Welterbe" sein soll, erschließt sich uns nicht so richtig).

Nur über eine kleine, gewundene und serpentinenreiche Straße erreicht man den 400 Seelen-Ort, in dem man vor allem Sommerresidenzen und kleinere Hotels sieht. Hier leben kaum dauerhaft Einheimische.

Um halb drei kommen wir an und müssen pauschal für den einzig öffentlichen Parkplatz erstmal 5 € Parkgebühren berappen. Dafür werden wir persönlich vom Parkwächter in unsere Parkbucht auf einem gar nicht vollen Parkplatz gewiesen... 🤪

"Außerhalb der Sommersaison fühlt man sich hier fast wie der letzte Mensch auf der Welt", so beschreibt die schon an anderer Stelle recht nett zu lesende Seite "holamallorca.com" die Atmosphäre des Ortes. Jepp, stimmt, sehr viele Menschen sehen wir hier nicht Ende März bei mittlerweile nur noch 15° Celsius. Aber das ist ja auch nicht weiter schlimm, der feinsandige Strand in der Bucht ist auch bei windigem Wetter ein Erlebnis und umso eindrucksvoller.

 

 

Bucht von Sant Elm
Bucht von Sant Elm

 

Die dem Strand vorgelagerte unbewohnte Dracheninsel Sa Dragonera zählt zwar zu den Reisetipps für Sant Elm, aber da irgendwie hier nichts los ist und auch kein Schiff rüberfährt, bleibt die Insel, die unter Naturschutz steht und einige Echsenarten beherbergt, eben unbesucht.

Eine halbe Stunde nur bleiben wir hier. Für ein Restaurantbesuch ist uns die Tageszeit zu ungünstig und großartig Sehenswertes gibt es hier auch nicht. Also weiter, eigentlich Richtung Valldemossa, eines der Highlights im Tramuntana-Gebirge. Doch zuvor kommen wir durch das etwas kleinere, aber nicht minder sehenswerte Dörfchen Estellencs, was wir uns noch ansehen werdenauch wenn schon auf der Fahrt dahin Regen einsetzt 🤨🌧.

 

Weiter Richtung Estellencs

 

Wir kurven weiter die schmale Landstraße entlang durchs Gebirge Richtung Estellencs. Also, wenn ich hinten im Auto sitzen müsste, würde mir wahrscheinlich kotzübel, so serpentinenreich geht's hier entlang. Aber schöne Aussichten tun sich dann und wann auf, auch bei schlechtem Wetter.

 

 

Leider regnet's immer weiter, mittlerweile ist es Viertel nach drei und es sieht nicht nach einem baldigen Wetterwechsel aus. Immer noch windig, 16° Celsius, könnte wettertechnisch schon ein bisschen besser sein, finden wir.

Als wir um ziemlich genau vier Uhr in Estellencs ankommen, wird der Regen noch stärker. Ja, schönen Dank auch... 😬, und es wird nochmal 2° Celsius kühler. Einen Parkplatz zu finden, fällt nicht besonders schwer, viel los ist hier ja nicht. Kurz überlegen wir, ob wir überhaupt aussteigen wollen, entschließen uns dann aber doch zu einem kleinen Rundgang. Unsere wetterfesten Jacken haben wir ja dabei, dann können wir sie auch benutzen.

 

 

Das kleine Bergdörfchen Estellencs kommt in Sicht
Das kleine Bergdörfchen Estellencs kommt in Sicht

 

Regennasse mallorquinische Gässchen von kleinen Bergdörfern können ja auch recht charmante Fotomotive abgeben. Und es läuft auch nicht ständig jemand durchs Bild. Man muss das auch positiv sehen.

 

 

Wirklich schöne Ecken gibt es hier und wir laufen praktisch alleine kreuz und quer circa eine Stunde lang durch Estellencs.

 

Kurvig geht`s weiter nach Valldemossa
Kurvig geht`s weiter nach Valldemossa

Es regnet und regnet und regnet... auch in Valldemossa

 

Dann Weiterfahrt nach Valldemossa. Immer noch Regen. In den letzten anderthalb Stunden hat es kein einziges Mal aufgehört zu pladdern.

Um Viertel nach fünf kommen wir in Valldemossa an. Und, was soll man sagen: immer noch Dauerregen. Wind, Regen... "Drei-Wetter-Taft" würde da auch nicht mehr helfen, die Frisur ist im Eimer. Aber sieht ja keiner, ist ja niemand da...

Auch hier bekommen wir problemlos einen Parkplatz. Aber anders als noch zuvor in Estellencs entscheiden wir uns nun für den Abbruch der Tour. Jetzt Regen, in weniger als zwei Stunden Dunkelheit und noch eine ungefähr dreiviertelstündige Rückfahrt zum Hotel.

Neee, da müssen wir nochmal wiederkommen. Heute würden wir dem bekannten Bergdorf irgendwie nicht gerecht werden.

Angesichts des Wetters und der fortgeschrittenen Zeit fahren wir bald hinter Valldemossa auf die Autobahn und verlassen damit das Tramuntana-Gebirge.

Auch auf der Autobahn begleitet uns das monoton klingende Geräusch prasselnder Regentropfen.

Um kurz nach sechs Uhr am Abend kommen wir schließlich wieder am Hotel an. Trotz 109 gefahrener Kilometer mit dem Auto am heutigen Tag sind wir immerhin auch noch über 11600 Schritte gegangen, wie mir meine Smartwatch mitteilt - und davon ungefähr ein Drittel im Regen... Aber was soll's, im März kann man regnerisches Wetter auch auf Mallorca erwarten und reizvoll war die Gegend ja ohnehin. Valldemossa, wir kommen wieder!

 

Feierabend!