An die (kurze) Adria-Küste Sloweniens: nach Ankaran

Mi., 13. Juli 2022, 12. Reisetag / 167 Tageskilometer / vom Stellplatz Vrbje, Nähe Žalec, nach Ankaran, slowenische Adriaküste, Campingplatz "Camping Adria Ankaran" (pro Nacht 57 € inkl. allem, Anmeldegebühr, Touristenabgabe und Poolbenutzung), Koordinaten: 45.577706,13.7332754

Ausblick übers Meer vom Campingplatz Adria Ankaran aus
Ausblick über Meer und Küste vom Campingplatz aus

Nachdem wir bisher in unserem Urlaub die slowenischen Berge als Julische Alpen kennengelernt haben, Ljubljana als Hauptstadt des Landes und diverse feine Weine sowie leckere Biere, zieht es uns nun bei immer wärmeren Temperaturen doch ans Meer. Slowenien nennt ja nur einen sehr kurzen Abschnitt der Adriaküste sein eigen, nur etwa 47 km, "eingequetscht" zwischen Italien und Kroatien. Irgendwo auf diesen 47 km wollen wir unser Glück versuchen, um auf einem küstennahen Camping- oder Stellplatz für ein paar Tage unterzukommen. Denn der fast tägliche Wechsel unseres Aufenthaltsortes soll von nun an passé sein: Am Meer wollen wir durchaus ein paar Tage am selben Platz bleiben, nur noch einmal unterbrochen für einen kurzen "Abstecher" nach Kroatien. So zumindest unser grober Plan. 

Wir verlassen also bei strahlendem Sonnenschein die "Bierstadt" Žalec um kurz vor zwölf Uhr nach V+E und bei 29° Celsius Richtung Südwesten. Weit ist es ja nicht bis ans Meer. Wie überhaupt die Entfernungen in diesem kleinen Land recht überschaubar sind...

 

Richtung Meer - nach Ankaran

 

Bei unserer gestrigen virtuellen Suche und Planung nach einem geeigneten Plätzchen am Meer wurden wir auf den recht großen Campingplatz "Camping Adria Ankaran" in gleichnamiger kleiner Stadt aufmerksam und wollen dort zunächst versuchen, einen Platz zu ergattern. Ankaran ist die nördlichste Stadt an der Adriaküste Sloweniens. Und wenn wir da nichts bekommen sollten, fahren wir einfach immer weiter Richtung Süden die Küste entlang.

 

Wohnmobilstellplätze sind an der Küste recht rar und ehrlicherweise finden wir es auch angenehmer, nach einem Bad im Meer das Salzwasser unter einer Dusche eines Campingplatzes abzubrausen anstatt in den doch sehr beengten Verhältnissen eines Kastenwagens. Kleines Restaurant oder Bäcker / Laden in der Nähe oder sogar auf dem Platz selbst wären auch nicht zu verachten.

Außerdem rechnen wir uns die Chance, auf einem großen Campingplatz unterzukommen, höher aus als auf einem kleinen Stellplatz. 

 

 

Campingplatz Adria Ankaran
Campingplatz Adria Ankaran

Um genau zwei Uhr am Nachmittag, nach gerade mal zwei Stunden Fahrt, kommen wir am gewählten Ziel an. Wie immer, wenn wir nicht reserviert haben, steigt die Anspannung jetzt ein wenig an: Bekommen wir eine Parzelle irgendwo oder ist alles ausgebucht? Der erste Eindruck ist gut, hier könnten wir uns ein paar Tage Erholung vorstellen.

Nachfrage in der Rezeption: Jepp, es sind genügend Parzellen frei. Wir können uns sogar einen der vielen freien Plätze aussuchen! Das ist ja klasse! Wo sind denn alle Slowenen? In Kroatien? Na ja, auch egal, wir freuen uns über eine große Auswahl an Parzellen. 

Ziemlich lange laufen wir kreuz und quer über den mit säulenartig aufragenden Zypressen und weit ausladenden, schattenspendenden Pinien bepflanzten Campingplatz. Hier war früher einfach Wald.

Eingangsbereich des Campingplatzes "Adria Ankaran"
Eingangsbereich des Campingplatzes "Adria Ankaran"

 

Schließlich entscheiden wir uns für eine der sehr großzügig angelegten Parzellen keine 100 m vom Meer und Pool entfernt, nahe am Waschhaus und an einer Trinkwasserentnahmestelle, die als großes "Waschbecken" gestaltet ist. Um uns herum hohe Bäume, die Schatten spenden, aber hoffentlich nicht zu sehr harzen...

Hier bleiben wir jetzt für die nächsten vier Nächte, bis Sonntag. 

 

Unser Zuhause für die nächsten vier Nächte
Unser Zuhause für die nächsten vier Nächte - jetzt noch "einrichten"

 

Blick Richtung Meer, das zwischen den Bäumen im Hintergrund blau aufleuchtet

Viel Platz um uns herum
Viel Platz um uns herum

Erkunden der näheren Umgebung

 

Wir richten uns ein und erkunden gegen vier Uhr den Campingplatz, den Strand und das Meer. Viele Dauercamper gibt es hier, die sich "häuslich" niedergelassen haben.
Der Strandabschnitt des Platzes präsentiert sich mit einer weitläufigen, großen Bucht mit Kies-Liegeplätzen und Mauern, die den Strand zum Platz hin abgrenzen. Sandstrand gibt es in Slowenien so gut wie nicht, wie überhaupt an der Adria seltener. Aber leider ist hier auch die typisch zerklüftete Meeresküste der Adria nicht vorhanden. 

 

Campingplatzeigenes Restaurant mit Spielplatz, ein paar Meter weiter der großzügige Salzwasser-Pool direkt am Meer

 

Wenden wir unseren Blick nach links über die weitläufige Bucht, sehen wir den Hafen zwischen Ankaran und Koper, der nächstgelegenen Stadt weiter südlich. Der Anblick erfreut uns jetzt nicht so sehr und lässt einen wieder daran erinnern, dass die Slowenen auf den paar Kilometern Küstenabschnitt, den sie besitzen, auch einen recht großen Industriehafen unterbringen wollen.  

Zwei Tage später werden wir mit den Rädern von Ankaran nach Koper radeln und dann feststellen, wie riesig - zumal im Verhältnis zum vorhandenen Platz - die Hafenanlage insgesamt ist.

 

 

Dafür ruht sich das Auge rechterhand am grünen Küstenabschnitt aus, der nur wenig Bebauung zeigt.

 

Slowenische Küste bei Ankaran
Slowenische Küste bei Ankaran

 

Der Strand am Campingplatz ist zwar sehr großzügig und nicht so überlaufen, doch so richtig gefällt er uns nicht, hatten wir uns von der adriatischen Küste doch anderes versprochen, eben die kleineren, lauschigeren Buchten und zerklüftete Felsen mit glasklarem Wasser umspült, mal tiefer, mal flacher.

Klar ist das Wasser hier zwar auch, aber mit Kieseln flach ins Meer laufend. Das hat so was von "Ostsee-Charme" ohne Sand (wobei wir die Ostsee natürlich auch mögen, aber alles zu seiner Zeit an seinem Ort...). 

Es gibt hier auch etwas Ebbe und Flut, wie wir feststellen. Am Abend sind die Kieselsteine, die jetzt am Nachmittag trocken liegen, völlig mit Wasser überspült. Dann reicht das Meer bis zur Betonmauer heran, die ein Teil der Promenade bildet. Das Meer ist hier also quasi "einbetoniert", was nicht unbedingt wildromantisches Flair versprüht, aber viel Liegefläche ermöglicht (wenn auch "betonhart", im wahrsten Sinne des Wortes... aber es gibt ja auch Liegestühle hier, zu leihen für 10 €/Tag).

 

 

Nach der ersten "Rundumschau" über Platz und Strand kaufen wir noch Nudeln und Gemüse im campingplatzeigenen Laden ein. Ist auch gar nicht mal so teuer hier.
Leider hat das Platz-Restaurant direkt am Strand abends zu, echt schade. Und sehr ungewöhnlich, zumal für die Hochsaison?! Da müssen wir zum abendlichen Essengehen wohl eher in den Ort, der direkt am Campingplatz beginnt. Für heute Abend ist aber erstmal Selbstversorgung angesagt.

 

Bis es soweit ist, stürzen wir uns gegen fünf Uhr in den Pool, der für Campingplatzgäste kostenfrei ist. Im Meer waren wir bei unserem kleinen Rundgang vorhin nur mit den Füßen. Nach einem ersten kleinen "Tauchgang" im Pool stellen wir überrascht fest, dass dieser mit Meerwasser gefüllt ist, wenn auch sehr klar, da zusätzlich natürlich mit Chlor sauber gehalten. Dusche danach unumgänglich...

 

Und als auch das erledigt und das Abendessen zubereitet und vertilgt ist, geht im Westen die Sonne so langsam unter. Unser erster (halber) Tag am Meer neigt sich dem Ende zu.