Ankunft am beschaulichen Ratzeburger See

Mi., 21. Juli 2021, 1. Reisetag / 419 Tageskilometer / von Soest nach Buchholz am Ratzeburger See / Campingplatz "Naturcamping Buchholz" (17 € pro Nacht) / Koordinaten: 53.7389093,10.7373133

Campingplatzeigener Bootsanleger am Ratzeburger See
Campingplatzeigener Bootsanleger am Ratzeburger See

Immer noch hält uns die Pandemie im Griff, nun schon im zweiten Jahr, und macht das Reisen schwer und umständlich. In den Osterferien - mitten in der dritten Welle - blieben wir auch wieder brav zu Hause. Doch jetzt, im Sommer, wollen wir doch endlich mal wieder mit unserem Wohnmobil auf Achse. Coronakonformere Urlaubsformen gibt es ja kaum.

Die Inzidenzzahl ist vergleichsweise niedrig (bundesweit so um die 11,4), steigt aber leider dank der Delta-Variante seit Tagen wieder stetig an. In NRW wird in zwei Tagen wieder die Inzidenzstufe 1 gelten, nachdem wochenlang wegen der niedrigen Werte die Inzidenzstufe 0 galt.

Egal - Herr Fernschreiber und ich sind doppelt geimpft, die 14-Tage-Frist danach liegt auch schon hinter uns, da wird uns einiges erleichtert, was Besuche von Stell- und Campingplätzen und Restaurants angeht.

Wohin soll die Reise nur gehen?

 

Luca- und Covpass-App sind installiert - es kann also losgehen! Nur, wohin? Bis letzten Freitag hatten wir überhaupt noch "keinen Plan", in welche Richtung des Landes es uns ziehen sollte. Einzig klar war, dass wir wegen der Pandemie und komplizierter Einreise- und Quarantänebestimmungen bei immer wieder wechselnden Bedingungen im Ausland auch dieses Jahr keinen Urlaub außerhalb Deutschlands machen werden. Außerdem waren wir bis dato auch mit dem Umzug der einen Fernschreiber-Tochter nach ihrem jetzt zu Ende gehenden FSJ in die knapp 60 km entfernte Studienstadt beschäftigt.

 

Doch jetzt ist die Zeit der Erholung und Entspannung gekommen. Da uns die andere Fernschreiber-Tochter, die noch bis Ende August ihr FSJ in Bamberg absolviert, uns Anfang August für ein paar Tage in Soest besuchen kommt, um Urlaubstage abzubauen, entschieden wir uns doch nicht für einen Urlaub im Süden mit Besuch in Bamberg, sondern wir wollten dann mal wieder in den Norden der Republik, am besten an irgendein Gewässer. In der heißen Jahreszeit ja nicht die schlechteste Wahl, auch wenn sich dieser Sommer bisher eher von seiner regnerischen und wechselhaften Seite gezeigt hat (und nicht nur das: die Flutkatastrophe in Teilen NRWs und Rheinland-Pfalz vor genau einer Woche zeigte in verheerender Weise die Launen des Wetters und Klimas).

Eher durch Zufall und recht spontan fiel die Wahl auf den Ratzeburger See. In der Gegend der lauenburgischen Seenplatte war ich vor mehr als 30 Jahren schon einmal, damals mit dem Rad von Jugendherberge zu Jugendherberge. Echt schöne Gegend, die Nähe zur Ostsee und attraktiven Städten in der Umgebung ist gegeben - also doch mal schauen, was sich so verändert hat... Fahrräder nehmen wir natürlich auch mit.

Beim Blick in mehrere Stellplatz- und Camping-Apps zeigt sich, dass auf dem "Naturcamping Buchholz" tatsächlich noch ein, zwei Plätze ab heute frei sind, allerdings nur bis Freitag, also übermorgen. Egal - danach wird sich schon irgendetwas anderes finden. Dank Corona boomt die Campingbranche wie nie zuvor und wenn dann noch sehr viele wegen der Pandemie in Deutschland beiben, ist es ja klar, dass man stellenweise an den beliebten deutschen Urlaubsorten "kein Bein an die Erde bekommt".

 

Fahrt zum Ratzeburger See
Fahrt zum Ratzeburger See

Los geht's!

 

Um ziemlich genau zehn Uhr am Morgen verabschieden wir uns von unserer Tochter, die ebenfalls heute in ihre Studienstadt fahren wird, bei bewölktem Himmel und 19° Celsius, angenehmes Fahrtwetter, aber kein richtiges Sommerwetter... Wir tanken noch voll und ab geht's auf die Piste. Recht zähfließend und staugefährdet präsentieren sich die Autobahnen, daher nehmen wir auch den Weg über die A1 über Münster, die soll frei sein im Gegensatz zur A2 über Hannover.

Es bleibt die Fahrt über bewölkt und bei ca. 21-23° Celsius. Bei Ankunft am Ratzeburger See um ziemlich genau drei Uhr am Nachmittag scheint allerdings die Sonne, aber es ist windig. Knapp fünf Stunden Fahrt liegen hinter uns statt der geplanten gut vier Stunden...

Der unspektakuläre Eingangsbereich des Campingplatzes
Der unspektakuläre Eingangsbereich des Campingplatzes

Das Einchecken per Luca-App und Vorzeigen der CovPass-App mit unseren Impfzertifikaten auf dem Campingplatz geht schnell und unkompliziert vonstatten. An der Rezeption erfahren wir auch, dass einer der insgesamt neun zur Verfügung stehenden Wohnmobil-Stellplätzen auf dem Campingplatz frei ist und wir uns entscheiden können, ob wir uns für zwei Nächte auf die gebuchte Parzelle stellen möchten oder uns für unbegrenzte (da nicht reservierbare) Zeit diesen Wohnmobilstellplatz wählen.

Wir schauen uns beides an und entscheiden uns für den Wohnmobilstellplatz. Vier Vorteile: Näher zum Waschhaus, Blick auf den See, unbegrenzte Aufenthaltsdauer und sogar noch billiger im Preis. Da fällt die Wahl schließlich leicht.

 

Wir geben unverbindlich erst einmal eine Aufenthaltsdauer bis nächsten Dienstag an, um übers voller werdende Wochenende "save" zu sein, was die Stellplatzsuche angeht.

Der Stellplatz ist wirklich nicht schlecht, aber etwas uneben, wie wir jetzt feststellen. Na ja, gibt Schlimmeres.

Unsere Platznachbarn kommen aus Wuppertal, das von der Flutkatastrophe auch nicht ganz verschont blieb. Doch ihr Heim steht noch. Also setzen sie ihren Urlaub fort, wie sie uns mitteilen.

 

Erkunden der näheren Umgebung zu Fuß

 

Nach einem Käffchen und Gebäck am Wohnmobil als Einstimmung auf den Urlaub machen wir eine kleine Runde über den Platz und erkunden die nähere Umgebung ein wenig. Das alles hier ist nicht gerade luxuriös, aber das will der Platz auch gar nicht sein (sagt der Name ja auch schon). Wir fühlen uns wohl hier, auch wenn die Wege nur geschottert und nicht asphaltiert sind. Die Waschhäuser sind auch nicht die Neuesten, aber sauber, und das ist die Hauptsache. Und es gibt ein kleines Restaurant und Brötchenservice auf dem Platz. Das ist doch schon mal was!

 

 

Auch einen Hofladen ("Lödings Bauernhof am See") in direkter Nachbarschaft zum Campingplatz entdecken wir. Hier gibt es ein Frühstücksbuffet und eine riesige Freifläche mit vielen Sitzgelegenheiten auf einer Wiese mit coronagerecht viel Abstand zwischen den Tischen. Jetzt ist es schon nach 18 Uhr und der Laden kurz vor der Schließung. Mal schauen, ob wir nochmal hierhin zurückkommen in den nächsten Tagen.

 

Zurück am Womo gibt es (kaltes) Abendessen, obligat: Schnitzel mit Kartoffelsalat am ersten Abend. Danach ziehen wir nochmal los, einen halben Kilometer am See entlang, um den ersten Cache des Urlaubs zu machen - mit passendem Willkommenstitel ("Willkommen im GCHN-Land - Herzogtum Lauenburg"):

 

** Logtime 20:15 Uhr **

Trotz Corona zog es die supertwinnies in diesem Sommer wieder einmal in die "Ferne", die in diesem Jahr allerdings nicht ganz so fern ist.
Gen Schleswig-Holstein geht es für den Anfang und zwar zum Ratzeburger See.
In Buchholz bleiben wir ein paar Tage und wollen Fahrrad fahren.

Dieser Cache liegt in der Nähe des Campingplatzes. Der Weg war am Abend allerdings von Mücken und Schnecken gesäumt. Den Cache selber haben wir schnell gefunden.

Vielen Dank für den Cache sagen die supertwinnies.

 

Anschließend sitzen wir noch eine Weile am Bootsanleger des Campingplatzes am See, "bewundern" die dortige Fass-Sauna, die man über den Campingplatz buchen kann, und genießen den Sonnenuntergang und die Stimmung am See.

 

Abendstimmung am Ratzeburger See am Campingplatz "Naturcamping Buchholz"
Abendstimmung am Ratzeburger See am Campingplatz "Naturcamping Buchholz"

Als es uns am Wasser zu kühl wird, lassen wir den ersten Urlaubstag am Womo mit Lesen und Entspannung ausklingen.