Ein weinseliges Wochenende in "Rheinhessen"

Fr. 8. September 2017, 1. Reisetag / 339 Tageskilometer / von Soest nach Monzernheim (Rheinland-Pfalz), Stellplatz "Weingut Geil"(Koordinaten: 49.7238259,8.2274251)

"Rhoihessewoiisdewoiderinrhoihessesoiworzelehot." (Rheinhessenwein ist der Wein, der in Rheinhessen seine Wurzeln hat.)

 

Startseite der Homepage des Weinguts "Geil"
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Der Auftakt zum "Winzer-Wochenende" beginnt... im Stau

 

"Tage der offenen Tür" auf dem Weingut "Geil" in Monzernheim, Rheinland-Pfalz, oder, wie die Winzer ihre Heimat hier gerne nennen: Rheinhessen...


Die Vorgeschichte

Irgendwann im Mai herum kam eine befreundete Familie mit der Anfrage auf uns zu, ob wir Lust hätten, mit ihr Anfang September ein Wochenende auf dem familiengeführten Weingut "Geil" (heißt wirklich so!) bei deren "Tagen der offenen Tür" zu verbringen und zwar im... Reisemobil, genauer, im Kastenwagen.

Für uns keine Frage - immerhin gehört zum Weingut auch ein schöner Stellplatz - doch für unsere Freunde ist Camping im Allgemeinen und das Womo-Leben im Speziellen eine Premiere. Sie würden sich gerne mal ein Reisemobil leihen und das Leben darin an diesem Wochenende ausprobieren wollen.

Mit Begeisterung stimmten wir zu, da fiel die Entscheidung leicht und schnell: gute Freunde, gute Weine und unser Womo als Schlafstätte direkt auf dem Stellplatz des Weingutes. Das sind doch tolle Aussichten für eine vergnügliche Zeit! Und da ein Winzerwochenende nicht unbedingt "kindertauglich" ist, war schnell klar, dass unsere insgesamt vier Kinder an diesen Septembertagen ein "Großeltern-Wochenende" genießen dürfen.

Es geht los!

Gemeinsam brechen wir um halb drei Uhr Richtung Monzernheim auf, einem 600 Seelen-Dorf in der Nähe von Alzey und Worms. Dieser Landstrich wird dort nur "Rheinhessen" genannt, etwas verwirrend, aber nun gut... Bevor wir uns jedoch den rebenreichen Gefilden nähern, liegen -zig Kilometer Stau, 15° Celsius kalter Regen und viel Wind vor uns. Nicht gerade die sonnigsten Aussichten, aber wir lassen uns die Laune dadurch nicht verderben.

Stau, Stau, Stau...
Stau, Stau, Stau...
... und dazwischen mal Pause
... und dazwischen mal Pause

"Abendromantik" im Wohnmobil
"Abendromantik" im Wohnmobil

Eine kurze Pause zwischendurch gönnen wir uns, ansonsten heißt es nur "fahren", "fahren", "fahren", mal schneller, meist langsamer. Wo wollen die alle nur hin an diesem Wochenende?

Nach fünfeinhalb Stunden, die wir jeweils mit Fahrerwechsel absolvieren ("macht aber Spaß, das Fahren mit dem Wohnmobil", so unsere Womo-Neulinge), erreichen wir um ziemlich genau acht Uhr abends unser Ziel - schon fast in der Dämmerung. 

 

Ankunft in Monzernheim

Der Stellplatz ist noch ganz leer, wir parken erstmal irgendwie und machen uns dann auf die Suche nach einem Angehörigen der Familie Geil, um unsere Ankunft zu melden. 

Wir treffen auf die Seniorchefin und werden sehr herzlich empfangen, obwohl heute Abend noch kräftig auf dem Gut gearbeitet wird. Die Lese ist ungewöhnlicherweise schon seit einer Woche im vollen Gange, der Rhythmus der Natur bestimmt eben auch das Arbeitstempo und den -einsatz der Familie und ihrer Helfer. Eigentlich ist von der Winzerfamilie angedacht, dass die beiden Wochenenden - dieses und das vergangene - mit den jeweiligen "Tagen der offenen Tür" deutlich vor der Ernte liegen sollten, doch wenn die Trauben reif sind, müssen sie runter von den Weinstöcken, da hilft alles nichts. So herrscht auf dem Weingut zurzeit schon viel Arbeit und ab morgen werden zusätzlich um die hundert Gäste zum "Tag der offenen Tür" erwartet...

Nichtsdestotrotz bietet uns Frau Geil gleich für morgen früh netterweise einen Brötchenservice an, den wir gerne und dankend annehmen. Wir haben zwar selbst jede Menge Aufbackbrötchen dabei, doch die können natürlich mit knusprigen Brötchen, frisch aus der Bäckerei, nicht mithalten. Die ebenfalls angebotene Flasche Wein lehnen wir heute noch ab - da werden wir morgen noch genug zur Verkostung bekommen - und genießen nach der langen Autofahrt erstmal ein "Ankunftsbierchen" aus der Heckgarage, da sind wir im Herzen doch Westfalen...

 

Da es im ganzen Ort keine einzige kulinarische Lokalität gibt, "schmeißt" Herr Fernschreiber im Dunklen unseren super "Lotus"-Grill an - idyllisch beleuchtet durch eine im Baum hängende Taschenlampe - und mit besagtem Bierchen, etlichen Würstchen, Kraut- und Kartoffelsalat machen wir es uns alle vier zusammen in unserem Womo gemütlich, draußen ist es uns leider schon zu kalt zum Sitzen. So lassen wir den Abend in Vorfreude auf den morgigen Tag langsam ausklingen.