Dudelsackmusik an der Waterkant...

Sa., 14. Mai 2016, 2. Reisetag / null Tageskilometer / Fedderwardersiel, Stellplatz "Butjadinger Yachtclub"

Morgendlicher Blick aus dem "Schlafzimmer" des Womos
Morgendlicher Blick aus dem "Schlafzimmer" des Womos

Am nächsten Morgen ist es zwar auch sonnig bis bewölkt, aber nicht gerade wärmer als am Vortag und es ist sehr windig. Keiner hat die Markise herausgekurbelt, obwohl alle so geparkt haben, dass dies eigentlich möglich wäre. Der Aufwand mit Sturmspannung (oder "Angstleine"...) lohnt sich nicht, wenn man doch eigentlich die Sonne, so sie denn scheinen sollte, möglichst ohne beschattende Markise - und in dicker Fleecejacke - genießen möchte.

Wir haben dieses Mal auf unsere dicken Winterjacken verzichtet und nur die Outdoor-Übergangsjacken mitgenommen - ist im Mai ja auch irgendwie nachvollziehbar - mal sehen, ob die uns genug wärmen...

Mit dem Frühstück lassen wir uns wie immer Zeit ("die wichtigste Mahlzeit des Tages", zumal im Urlaub), das muss bei uns in der Ferienzeit oder an den Wochenenden immer vorhalten bis abends, dann erst gibt's die nächste größere Mahlzeit, sonst kann man ja tagsüber gar nichts unternehmen...

Apropos unternehmen: Um zwölf Uhr herum ziehen wir uns dick an und spazieren an der Promenade entlang Richtung Fedderwarder Hafen. Es ist gerade Ebbe und da bietet sich die Gelegenheit, einen Cache zu machen, der sich an der Signalbake an der Hafeneinfahrt befindet. Hier kommt man nur bei Niedrigwasser einigermaßen trockenen - na ja, schlammigen Fußes - hin. Oder man bräuchte bei Flut ein Boot oder ähnliches, das haben wir aber gerade mal nicht zur Hand...

Da der Schlick hier an diesem Küstenabschnitt doch tiefer ist als gedacht, geht Herr Fernschreiber das letzte Stück des Weges allein weiter durchs Watt. Gummistiefel haben wir für die paar Tage an der Küste nicht mitgenommen - Wattwanderungen bieten sich hier nicht so an, weil man recht stark einsinkt - und ein Paar Trekkingschuhe voller Schlick und Schlamm reichen.

 

supertwinnies found Fedderwardersiel

Saturday, 14 May 2016    Niedersachsen, Germany    N 227.7 km from your home location

 

** Logtime 12:35 Uhr **

 

Familie supertwinnies ist mit dem Womo gen Nordsee gereist, um dort ein verlängertes Pfingst-Wochenende zu verbringen.

Leider ist es heute recht kühl, da hat der Wetterbericht mal recht gehabt. Nichtsdestotrotz geht es nach draußen. Hier gilt es allerdings dem Wind zu trotzen.

 

Den Cache wollten wir bereits Ostern machen. Leider war durchgehend Flut. 😂 Heute hatten wir mehr Glück und konnten ihn fix finden. Sogar die Matsche hielt sich in Grenzen. 😉

 

Vielen Dank für den Cache sagen die

supertwinnies aus Soest, NRW

 

Mann, Mann, Mann, was herrscht heute eine steife Brise! Uns weht es da an der schmalen Buhne zum Leuchtfeuer fast um und bald schon ziehen wir wegen Wind und Kälte die Kapuzen tief ins Gesicht. Es ist ja ganz gesund, das raue Nordseeklima, aber wir hätten uns Mitte Mai gerne auch ein bisschen weniger "therapeutisches Wetter" gewünscht und dafür etwas mehr Wärme. Aber wie heißt es immer so schön: "Da steckt man nicht drin!" Vor allem nicht an der See.



Wir schlendern an der Strandpromenade weiter und trotzen dabei dem Wind. Wir könnten ja auch auf der anderen Seite des Deiches laufen, landeinwärts, doch hier am Wasser ist es interessanter: Der andere Campingplatz "Fischerdorf", der sich noch vor Henkens Reisemobilhafen unmittelbar am Meer befindet, hat nun geöffnet, was im März noch nicht der Fall war, und das schauen wir uns doch gerne mal näher an.

Hier stehen Wohnwagen und Wohnmobile wirklich fast mit den Reifen im Wasser; nur der schmale Fußweg der Strandpromenade trennt die Freizeitmobile von Strand und Meer.



Der Weg am Campingplatz vorbei führt uns wieder in die Richtung unseres Stellplatzes. Wir setzen uns eine Weile auf eine Bank und lassen uns den "Blanken Hans" - nein, so stark ist der Wind nun doch nicht - so lange um die Nase wehen, bis es uns zu kalt wird und wir um viertel nach zwei Uhr quasi unseren Stellplatz querend am Deich entlang Richtung Hafen gehen.



Am Hafen in einem der wenigen Geschäfte dort wollen Frau Fernschreiberin und Töchter nach Mützen suchen, denn unsere haben wir leider zu Hause gelassen, da wir glaubten, sie im Mai nicht unbedingt zu brauchen. Kapuzen für den "schnellen Regenschauer zwischendurch" haben wir ja an den Outdoorjacken. Aber Mützen sind auf Dauer - und darauf richten wir uns nun leider ein - doch angenehmer zu tragen.

Die gefundenen Modelle sind nicht gerade der letzte Schrei und stylistisch diskutierbar, aber halten die Ohren wenigstens zuverlässig warm.

Im Hafenbecken herrscht auch noch Ebbe, nichtsdestotrotz versuchen sich Kanuten im geübten Umgang mit Kanu und Paddel. Wir schauen ein Weilchen zu, umrunden den kleinen Hafen mit den tief unter uns liegenden Kuttern und gehen im Anschluss wieder langsam zum Womo zurück.



Fürs Fahrradfahren ist es uns zu kalt und vor allem zu windig, so dass wir es uns gegen halb vier Uhr im Womo gemütlich machen, Tee trinken und - ganz ungewöhnlich für uns - tagsüber mal den Fernseher einschalten. Beim "Zappen" entdecken wir die recht interessante Dokumentation "Planet Deutschland", die wir uns nun anschauen.

 

Gegen halb sechs Uhr wird es über dem Meer sehr dunkel am Himmel, doch die Pfingstpricke kann noch trocken gesetzt werden. Leider macht das Wetter der Veranstaltung draußen einen Strich durch die Rechnung und auch der Akkordeonspieler verzieht sich bald ins Innere der Halle des Yachtclubs, da in weiser Voraussicht schon am Nachmittag umdisponiert wurde und Tische, Bänke, Buffet und Bierwagen ins Trockene verfrachtet wurden. Nur der Grillstand muss natürlich draußen "ausharren".

Später tragen die "Happy German Bagpipers" schottische Dudelsackklänge in norddeutsche Gefilde, eine ungewöhnliche, aber sehr gelungene Kombination. Einzelne Mitglieder des Yachtclubs haben Verbindungen zu der munteren und begabten Truppe, die neben zwei Männern fast ausschließlich aus jungen Mädels besteht.


Am Abend kommt nochmal die Sonne heraus
Am Abend kommt nochmal die Sonne heraus

Obwohl die Dudelsackmusik wirklich sehr klangvoll (in der Lagerhalle des Yachtclubs allerdings auch recht dezibelstark) ist und die Fernschreiber-Töchter sich die Darbietung eine Weile anhören, gehen sie schließlich gerne mit den anderen Jugendlichen des Clubs mit in deren Aufenthaltsraum, um dort unter ihresgleichen zu sein. Diese nette und unkomplizierte Art war auch ein Grund dafür, warum wir hier innerhalb weniger Wochen ein zweites Mal "aufgelaufen" sind.

Kurz vor sieben Uhr am Abend kommt zwar die Sonne nochmal kurz hervor, aber insgesamt ist es gut, dass wir drinnen feiern können. 

 

So geht ein sehr windiger, durchwachsener Tag an der Waterkant mit einem dennoch toll organisierten abendlichen Pfingstfest der Yachtclub-Mitglieder zu Ende.