Stellplatz mit "Weitblick" und loderndes Osterfeuer

Sa., 26. März 2016, 5. Reisetag / null Tageskilometer mit Womo / Butjadinger Yachtclub in Fedderwardersiel

Was sieht sie wohl beim Blick aus dem Fenster oben?
Was sieht sie wohl beim Blick aus dem Fenster oben?
DIESE grandiose Aussicht morgens um viertel vor neun Uhr. Da fällt das Aufstehen leicht!
DIESE grandiose Aussicht morgens um viertel vor neun Uhr. Da fällt das Aufstehen leicht!

Nach einer überaus ruhigen Nacht am Meer werden wir am Morgen nach dem Aufwachen mit herrlichem Sonnenschein und fast wolkenlosem Himmel beglückt. Nach den Tagen des Schmuddelwetters in Bremen und gestern ist dies mal so richtig schön!

Beim Frühstück eine Dreiviertelstunde später wird schnell klar, dass wir uns heute die Gegend mal mit den Rädern anschauen wollen, wofür haben wir sie schließlich mitgenommen? Damit ist der Entdeckungsradius gerade an der Küste doch ein wenig größer als wenn man nur per pedes unterwegs ist. Aber wohin? Nach Burhave? Oder in die andere Richtung, nach Tossens, vielleicht ins "Aqua Mundo" dort, dem Spaßbad?


Nein, Geocacher brauchen nicht unbedingt immer perfekte Infrastruktur, "nur" tolle Caches... Der Vorteil daran ist, dass - gerade in Urlaubsgegenden oder bei geologischen oder gegraphischen Besonderheiten - oft Einheimische die "Dosen" legen und damit als "Kenner" der Gegend  (hier zum Beispiel der Geocacher "butjebu") sowohl mit ihrer Cachebeschreibung im Internet, dem "Listing", als auch mit dem Ort, den sie für ihren Cache wählen, uns schon viele tolle Geschichten, Beschreibungen, Informationen, Aufgaben und natürlich interessante Gegenden vermittelt haben, die "Nicht-Geocacher", die sogenannten "Muggels" (nach Harry Potter sozusagen die "Ahnungslosen") überhaupt nicht kennenlernen. Dies ist natürlich nicht immer der Fall, manchmal sind es auch einfach nur Dosen, von denen man sich fragt, warum sie hier liegen, aber das gehört auch dazu. An der Anzahl von sogenannten "Favoritenpunkten", die Geocacher unter bestimmten Bedingungen für einen besonders tollen Cache vergeben können, kann man sehr schnell sehen, ob sich ein Cachebesuch auch inhaltlich, örtlich und vom Anspruch her lohnt oder ob man nur ein schnelles Statistikpünktchen ergattern möchte, was ja auch durchaus mal das Ziel sein kann.

Leider sind unsere Töchter nun mit fast vierzehn Jahren in einem Alter, wo die "Jagd" nach der Dose und das Umherziehen draußen in der Natur, um dort vielfältige Aufgaben mit "Kopf und Körper" zu lösen, verständlicherweise nicht mehr an erster Stelle eines Teenagerdaseins stehen. Fünf Jahre lang zogen sie gerne mit uns mit, vor allem, wenn es sich um schöne, manchmal tagesfüllende "Multis" handelte, bei denen man den finalen Cache nur ermitteln konnte, wenn man zuvor manchmal kniffelige und kurzweilige Herausforderungen in Feld, Wald und Flur gemeistert hatte. Doch diese Begeisterung lässt nun allmählich nach, Pubertierende haben da ihre eigene Welt... 

Aber manchmal können wir sie doch noch überzeugen mitzukommen, und sind wir erst einmal unterwegs und dabei, ist meist auch das Interesse wieder da. So auch in der Vorbereitung dieses Tages...

 

Nicht weit von hier gibt es in nordwestlicher Richtung - immer am Fedderwarder Deich entlang - erst den Earthcache "Pütten", eine Form des Caches, bei dem man zunächst geographische oder geologische Fragen beantworten muss, bevor man loggen darf und im Anschluss möchten wir zum Multi "Naturerlebnispfad Langwarder Groden", um uns hier über die Salzwiesen und das Watt zu informieren und natürlich - das ist ja immer das Reizvolle und der Ansporn dabei - zum Abschluss das Final zu finden.

 

Gesagt - getan, und nun rauf aufs Fahrrad! Um kurz vor elf Uhr sind wir bei nun etwas bewölkterem Himmel startklar, auf geht's!

 

Knapp eine halbe Stunde später sind wir schon am ersten Zwischenziel, dem Earthcache, lesen uns die Informationstafel gewissenhaft durch und können die Fragen zum Cache gut lösen. Nach Ankunft am Womo werden wir die Antworten per Mail an den Owner schicken und unseren Log-Text ins Netz stellen:

 

supertwinnies found Pütten

Saturday, 26 March 2016     Niedersachsen, Germany      N 228.1 km from your home location

 

Zurzeit weilt die Familie supertwinnies auf Osterferien-Tour mit dem neuen Wohnmobil 🚙 in Norddeutschland.

Auch Fedderwadersiel wurde von uns besucht. Bisher war das Wetter ☁ leider etwas durchwachsen.

 

Glücklicherweise war heute das Wetter richtig schön 🌞 und wir nutzten die Gunst der Stunde für eine Fahrradtour entlang der Küste. Zwar war der Wind stellenweise ein wenig frisch, aber die Landschaft entschädigte uns im vollen Umfang dafür.

 

Der Earth-Cache 🌍 lag auf unserer Wegstrecke und die Fragen waren dank der Infotafel flugs beantwortet.

 

Vielen Dank für den Cache sagen die

supertwinnies aus Soest, Westfalen

 

 

Natürlich ist nicht nur die Infotafel über die "Pütten" sehenswert, sondern auch der heutige grandiose weite Blick über die Salzwiesen. Noch weiter in der Ferne sehen wir "dicke Dampfer" erhaben durch die Fahrrinnen des Meeres schwimmen und das alles gewürzt mit der gesunden, frischen, solehaltigen Luft des Wattenmeeres. Erholung pur!

 

Wir schwingen uns bald wieder auf die Räder und fahren nur knapp einen Kilometer weiter - immer auf dem Deich - zum Langwarder Groden, wo uns der Multi auf dem neuen Naturerlebnispfad erwartet. Zwanzig Minuten später stehen wir schon am Fahrradparkplatz und beschäftigen uns mit dem Listing des Multis. Da die Infotafeln des Naturpfades, der durch die Salzwiesen und das Watt führt, wohl über den Winter von der Gemeinde abgebaut werden und man so die Informationen für den Cache nicht bekommen kann, gibt es eine "Winter-" und eine "Sommerversion" des Multis. Wir haben Ende März noch das Winterlisting zur Verfügung, obwohl die Infotafeln schon (oder noch?) stehen. Egal, so oder so macht uns der Multi viel Spaß, führt uns über einen landschaftlich tollen Pfad durch die Landschaft und wir fühlen uns dabei gar nicht "auf dem Holzweg", obwohl wir buchstäblich auf genau solch einem sind...

 

 

Nach gut einer Stunde Wanderung durch die eisige, aber sonnige Luft kommen wir wieder am Fahrradparkplatz am Rande des Deiches an. Alle Aufgaben sind gelöst und die Position des Finals berechnet, das wir nun noch aufsuchen müssen - vorbei an unzähligen Mutterschafen mit ihren "Oster"-Lämmern auf dem Deich, was das Bild der Küste prägt wie kein zweites; die Dose liegt etwas weiter entfernt vom Naturerlebnispfad.

 

 

Nach erfolgreichem Suchen und Finden der Dose loggen wir zunächst im papiernen Logbuch vor Ort und später im Internet:

 

supertwinnies found Naturerlebnispfad Langwarder Groden

Saturday, 26 March 2016     Niedersachsen, Germany     N 228.4 km from your home location

 

** Log-Time 13.43 Uhr **

 

Knapp eine Woche Osterurlaub🐰🐣 in Bremen und "an der Waterkant" entlang mit unserem Womo... 🚙

 

Von unserem wunderschönen Stellplatz am Butjadinger Yachtclub in Fedderwardersiel aus radelten wir heute - am Karsamstag - zum Langwarder Groden, um hier die Winterversion des schönen Multis auf dem Naturerlebnispfad zu machen.

 

Bei schönem Sonnenschein 🌞, aber recht frischem Wind 💨 tauchten wir ein in die Wattenwelt zwischen Vor- und Hauptdeich, um dann festzustellen, dass die Schautafeln doch (schon) alle montiert waren, so dass wir auch die Sommerversion hätten absolvieren können, wenn wir die Ausdrucke der Schautafeln dabei gehabt hätten... 😋

 

So aber lösten wir den Multi über die Winterversion, nicht jedoch uns außerdem die Schautafeln mit Interesse zu Gemüte zu führen. ☺

 

Nach einem überaus schönen und informativen Rundgang mit Bohren ääähh... Zählen dicker Bretter, dem Berechnen der Formel und eines plausiblen Final-Platzes💡und nach einer gebührenden Picknickpause am Fahrradparkplatz 🍪🍫🍬 schwangen wir uns wieder auf unsere Drahtesel, um zum Final zu gelangen, was auch gut und schnell zu finden war. 🚴

 

Vielen lieben Dank an butjebu 👍 für diesen Multi am sehenswerten Ort. Dies ist uns auf jeden Fall ein Schleifchen wert. ➿

 

Schöne Grüße aus Soest, NRW, sagen die

 

supertwinnies

 

Bald radeln wir wieder Richtung Fedderwardersiel, um erneut leckeren Fisch an einer der Fischbuden im Kutterhafen zu essen und dabei das idyllische Bild der im sonnigen Hafen liegenden Krabbenkutter zu betrachten.

 

 

Mit gefüllten Mägen statten wir der kleinen Osterkirmes, die seit heute ihre Buden geöffnet hat und auf der anderen Seite des Hafenbeckens liegt, noch einen kleinen Besuch ab und können uns an dem Hafenbild, das sich uns heute Nachmittag bei dem schönen Wetter bietet, gar nicht sattsehen.

 

 

Um halb vier Uhr sind wir wieder am Stellplatz, genießen das tolle Wetter mit einer Tasse Tee in der Sonne sitzend vor dem Womo, beobachten die Angler und reichlichen Spaziergänger auf der Promenade Richtung Fedderwardersiel und Burhave und werden dabei wahrscheinlich selbst von vielen betrachtet...

Mittlerweile ist das Gelände des Yachtclubs gut gefüllt, es stehen nun auch Reisemobile in zweiter und dritter Reihe auf dem Stellplatz, wenn auch mit viel Platz dazwischen. Da sind wir gestern gerade noch rechtzeitig angekommen, um einen "Premiumplatz" zu ergattern!

Dafür, dass die Yachtclub-Mitglieder "nicht viel Werbung" machen würden und der Stellplatz laut Promobil-App erst im Mai öffnen sollte, ist es doch ganz schön voll jetzt... "Flurfunk" unter Reisemobilisten?


 

So vergeht langsam und sehr entspannend dieser sonnige Tag. Am frühen Abend, gegen halb sechs Uhr, wandern Frau Fernschreiberin und Fernschreibertochter Hannah nochmals ans andere Ende des "Fischteiches", vor dem wir mit unserem Womo genau stehen. Vom Stellplatz aus führt ein Wiesenweg bis zur Promenade, die direkt am Strand verläuft und nach Nordwesten zum Hafen Fedderwardersiel führt oder nach Südosten ins Örtchen Burhave. Von diesem Wiesenweg aus hat man einen tollen Blick von der "Wasserseite" aus auf das Gelände des Butjadinger Yachtclubs oder auf das Meer hinaus, je nachdem, wohin man blickt.

Unermüdlich dreht dabei im Hafenbecken ein "Schlickboot" in Vorbereitung auf die kommende Saison seine Runden, um das Wasser im immer flacher werdenden Hafen des Yachtclubs umzuwälzen, sonst droht das Hafenbecken irgendwann zu verlanden. "Einen Steg mussten wir quasi schon aufgeben", erklärt uns ein Segler des Yachtclubs; selbst bei Höchststand der Flut ist der Wasserstand am Steg A zu niedrig, um ohne Gefahr des Aufsetzens dort mit dem Segelboot anlegen zu können. Das durch das "Schlickboot" aufgewirbelte Sediment soll mit der nächsten ablaufenden Flut aus dem Hafenbecken mit hinausgespült werden, so der Gedanke.

 

 

Gegen sieben Uhr am Abend wird es dann heiß: Das Osterfeuer auf dem Gelände des Yachthafens, also auch in unmittelbarer Nähe der Wohnmobile, wird entzündet. Schon seit Tagen liegt der große Holzhaufen in der Nähe der Grillhütte. Gut, dass wir zwar in der ersten Reihe, aber etwas weiter hinten auf dem Gelände stehen, da zieht der Rauch nicht so direkt ins Womo. Aber andererseits haben wir noch nie so nah an einem Osterfeuer "gewohnt", ist schon irre: "Dreimal lang hinschlagen", und schon ist man nach der Veranstaltung im Bett. Hat auch 'was für sich!

Mit Bratwurst und kühlen Getränken aus der Grillhütte - alles klasse organisiert von den Mitgliedern des Yachtclubs - lässt es sich gut aushalten am Feuer, und als dann noch zufällig eine Kollegin von Frau Fernschreiberin auftaucht, ist das Hallo groß! Sie verbringt in Burhave ihre Osterferien und will dem Osterfeuer auch "ihre Aufwartung machen", wie so viele andere Besucher auch. Klein ist die Welt...

 

 

Wie ein frisch geräucherter Fisch riechend landen wir irgendwann abends wieder im Womo. Außen, innen, überall riecht es nach Feuer, aber das Osterfeuer gehört eben zu Ostern dazu wie der Christbaum zum Weihnachtsfest - beides gar nicht christlichen, sondern heidnischen Ursprungs... - aber ohne? Undenkbar!