"Blitzbesuch" in Bamberg auf dem Weg in den Süden

Di., 4. Juli 2023, 1. Reisetag / 696 Tageskilometer / von Soest über Bamberg zum Stellplatz an der Hochfelln-Seilbahn, Bergen (Chiemgau), ohne Infrastruktur, 6 € / Nacht ab 18 Uhr bis morgens um 10 Uhr, Koordinaten: 47.7940463,12.5768095

Womo unterm Regenbogen am Stellplatz in Bergen
Womo unterm Regenbogen am Stellplatz in Bergen

Wir fahren erst heute, an einem Dienstag, los, weil wir am Wochenende noch ein wenig die Situation in Frankreich "beobachtet" und uns erst im Laufe des Samstags zu dem "Urlaubsortwechsel" entschieden haben. Sonntag war dann Packen angesagt. Montags noch ein paar letzte Erledigungen wie E-Vignetten für die Passagen durch Österreich und Slowenien kaufen... 

Kuna umtauschen fällt ja mittlerweile weg, in Kroatien gibt's seit Anfang dieses Jahres praktischerweise auch den Euro.
Entgegen unserer sonstigen Gewohnheiten fahren wir also nicht gleich schon am ersten Urlaubswochenende des Herrn Fernschreibers los, sondern wir sind noch ein wenig im "Chill"-Modus. Ich habe ja schon seit anderthalb Wochen Sommerferien...

 

 Es geht los

Um exakt 9.49 Uhr schließen wir die Haustür, es sind nur 18° Celsius, es ist bewölkt und windig, wie eigentlich die letzten Tage auch schon. Der Juli präsentierte sich bisher eher von seiner wechselhaften Seite - im Gegensatz zum Juni, als es schon tagelang richtig heiß war.

Nach einem kurzen Zwischenstopp beim nahegelegenen Bäcker, um Frühstück und Reiseproviant für unterwegs zu kaufen, geht es um ziemlich genau zehn Uhr endgültig "auf die Piste".

Ein überraschendes "Hallo" in Bamberg

 

Das Navi führt uns wieder direkt über Bamberg in den Südosten, wie letztes Jahr auf dem Weg nach Slowenien auch schon, und dann weiter Richtung München.

Da wir quasi vor der Haustür unserer "Bamberger Tochter" sind, die hier studiert, wollen wir ihr auch kurz "Hallo" sagen. Eine Viertelstunde vor der Abfahrt Bamberg-Ost kündigen wir uns überraschend telefonisch an und haben Glück, sie ist zu Hause, wir könnten vorbeikommen, auch wenn sie am Nachmittag noch ein Seminar hat. Das ist aber nicht weiter schlimm, wir haben auch nicht vor, lange zu bleiben, da wir ja noch "Strecke machen" wollen.

In Bamberg ist es viel sonniger und wärmer als bei uns in Soest, 26° Celsius und windig, als wir um Punkt zwei Uhr bei unserer Tochter anklingeln.

 

Das Autobahnschild mit der Ankündigung der Altstadt Bamberg als Weltkulturerbe - mittlerweile wohlbekannt - und die Straße, in der unsere Tochter ihre "Studentenbude" hat

 

"Unverhofft kommt oft" und nach einer herzlichen Begrüßung und dem Austausch der neuesten Neuigkeiten geht es eine halbe Stunde später, gegen halb drei, schon wieder auf die Autobahn. Die Uni-Pflicht der Tochter ruft und wir wollen heute noch bis hinter München kommen, so der Plan. Irgendwo bei Rosenheim oder in der Nähe des Chiemsees wollen wir übernachten. Ab jetzt fahre ich, zuvor hatte Herr Fernschreiber das Steuer inne. Letzterer sucht in der "Promobil"-App schon mal nach einem geeigneten Übernachtungsplatz nahe der Autobahn, aber doch ruhig gelegen und wird in Bergen, Kreis Traunstein im Chiemgau fündig. Ein Stellplatz an der Hochfelln-Seilbahn. Sehr schön! Übernachtungsgebühren 6 €, ohne Infrastruktur, aber die brauchen wir auch nicht.

Bevor wir es uns auf dem Stellplatz "gemütlich" machen, tanken wir gegen sechs Uhr am Abend im selben Ort noch einmal voll (für 1,68 €/l), da die Spritpreise in Österreich deutlich teurer sind als in Deutschland.

Neben der Tankstelle entdecken wir einen "Edeka" und da wir Kühlakkus für unser Gefrierfach im Womo zu Hause vergessen haben und wir die im "heißen Süden" sicherlich gut gebrauchen können, hüpfen wir noch schnell in den Supermarkt und nutzen die Gelegenheit, auch frischen Salat zu kaufen, den wir zu unserem noch vorrätigen Proviant als Abendbrot gut ergänzen können.

 

Links der Autobahn der Chiemsee, Brücke kurz vor Abfahrt Bergen, Stellplatz an der Hochfell-Seilbahn bei der Anfahrt


Stellplatz an der Hochfelln-Seilbahn in Bergen, Chiemgau

 

Um genau halb sieben Uhr erreichen wir den Stellplatz, der bis auf zwei weitere Wohnmobile leer ist. Eigentlich ist das nur ein großer Parkplatz und im hinteren Drittel sind die Wohnmobile untergebracht. Ein Gasthaus befindet sich auch hier, doch da wir noch so viel Vorräte und jetzt auch frischen Salat haben, nehmen wir die Gastronomie nicht in Anspruch. 

Eine "Parkplatzwächterin" drückt uns das 6 €-Ticket in die Hand und weist uns freundlich, aber bestimmt darauf hin, dass dies nur bis morgen früh zehn Uhr gilt. Danach müssten wir ein weiteres Ticket ziehen. Doch bis dahin wollen wir schon wieder weg sein. Campingverhalten sei auch nicht erwünscht, aber Stühle könnten wir schon rausstellen, doch es würde eh gleich anfangen zu regnen, so ihr Kommentar. Womit sie recht behalten sollte...

Seit kaum einer Viertelstunde ist der Motor aus, da fallen die ersten Tropfen vom Himmel und es ist nur noch 22° Celsius warm. Schade, dann essen wir also drinnen. 

Während wir so mampfen, beobachten wir, dass sich der Parkplatz mit Autos füllt. Die Bergwacht hat heute Übungsabend, wie uns die "Parkplatzfrau" vorhin mitteilte. In voller Montur kommen die Bergretter (komischer Begriff... es werden doch Menschen gerettet, keine Berge...) erst hier zusammen, um wenig später wieder abzufahren, wahrscheinlich um in irgendeiner Felswand zu üben. Da ist auch der Regen egal, es gibt ja schließlich nicht nur "Schönwetter-Rettung"...

 

Stellplatz in der "Promobil"-App
Stellplatz in der "Promobil"-App

 

Vorm Womo der Blick auf den Parkplatz und dahinter eine idyllische Wiese mit Bärenklau und Hornklee, die nun regennass recht schön anzuschauen ist. Gegen halb neun am Abend wird es nochmal ein wenig frischer, nur noch um die 19° Celsius, und der Regen wird wieder stärker. Aber dafür werden wir später mit einem tollen Regenbogen direkt über unserem Womo belohnt. Und ruhig ist es hier! Da lässt es sich bestimmt gut schlafen.