Blitz und Donner am Lago Maggiore und abends "Tarzan"

Sa., 28. Juli 2018, 3. Reisetag / 0 Tageskilometer mit Womo / "Camping Village Isolino", Lago Maggiore, Fondotoce, Italien

Lago Maggiore vor dem Gewitter am Nachmittag
Lago Maggiore vor dem Gewitter am Nachmittag

Nach zwei anstrengenden Fahrtagen mit insgesamt über 900 Kilometern, Cachesuche und Besichtigungsunterbrechungen stehen die nächsten beiden Tage bei prognostizierten warmen Temperaturen ganz im Zeichen von Erholung und Entspannung in See und Pool.

Wir stehen - kaum noch erwähnenswert - kurz vor neun Uhr auf, bei 27° Celsius und Sonne, praktisch wie gewohnt.

Von unserem Stellplatz aus können wir beim Frühstück draußen das rege Treiben um uns herum gut beobachten. Vor allem viele Familien mit kleinen Kindern sind hier, die nicht eine Minute stillsitzen und immer rumflitzen. Vor nicht allzu vielen Jahren war das bei unserem Nachwuchs noch ganz ähnlich... War eine sehr schöne Zeit, aber etwas mehr Ruhe wie jetzt ist auch nicht zu verachten...

Wir lassen es langsam angehen an diesem ersten kompletten Tag an einem Ort und verbringen den Vormittag mit Lesen.

Gegen zwölf Uhr schlendern wir über den Platz zum See und Pool und "checken die Lage", was die Anzahl der freien Liegestühle am jeweiligen Wasser angeht. Da sind sowohl am See als auch am Pool tatsächlich noch Liegen frei, wie schön! Unseren Rückweg zum Womo gestalten wir in einem etwas größeren Radius über den Platz, um auch hier mal zu schauen, was sich im Hellen so abspielt. Ein paar Bilder vom Campingplatz müssen natürlich sein! Alles ist vorhanden, was man so im Urlaub gebrauchen könnte: Supermarkt, Restaurant, Eisdiele, kleine Boutiquen und ein Souvenirladen, Kicker, Flipper... alles auf dem Platz. Kein Wunder, das hier "der Bär steppt"! Es gibt hier sogar eine überdachte sogenannte "Arena", in der auf einer Bühne und mit Zuschauerrängen die verschiedenen Animationen stattfinden. Doch just um diese Mittagszeit herum ist das Tor geschlossen und es herrscht für ein paar Stunden Siesta.

 

 

Um ein Uhr ziehen wir "mit Sack und Pack" zum See. Das Wetter ist zwar warm, so um die 30° Celsius, aber es ist fast komplett bewölkt, in den angrenzenden Bergen des Sees hängen die Regenwolken sehr tief.

In den Bergen braut sich was zusammen
In den Bergen braut sich was zusammen

Wir sind gerade eine halbe Stunde am Wasser, da fängt es in den Bergen an zu grollen und es fallen auch ein, zwei Tropfen vom Himmel. Eigentlich stört uns das nicht weiter, und wenn auch um uns herum die ein oder anderen ihre Sachen zusammenpacken, so bleiben wir erstmal hier... schließlich sind wir gerade erst angekommen...


Noch hängt die weiße Flagge am bewachten Strand. Herr Fernschreiber testet schnell mal schwimmenderweise das Wasser, doch so richtig erbaut ist er nicht davon, es ist ziemlich algig hier im Naturschutzgebiet. Als es schließlich gegen zwei Uhr doch stärker anfängt zu regnen, gehen auch wir zum Womo zurück, allein schon deshalb, weil die Dachluken offenstehen. Na toll, kaum am Womo, hört es bald auch schon wieder auf mit dem Regen und kälter wird es überhaupt nicht. Dann hätten wir auch noch am See bleiben können...

 

Es bleibt allerdings dunkel bewölkt, es grollt weiterhin ab und zu auch um halb vier Uhr noch, aber es fällt kein weiterer Regen. Eine halbe Stunde später überlegt es sich der Wettergott aber doch anders: Es fängt nun kräftig an zu gewittern und zu regnen. In den Bergen rings um uns herum kracht und blitzt es nun gewaltig.
Um viertel nach vier Uhr ist das Gewitter jetzt beängstigend stark, wir verfrachten die unter der Markise schon leicht nass gewordenen Stühle und den Tisch in Rekordschnelle ins Womo und drehen in Windeseile die Markise ein. Es gibt nämlich nun auch heftige Gewitterböen und jeder Donner lässt das Womo erzittern. Etwas später: Gut, dass wir alles eingeräumt haben, denn schräg gegenüber macht gerade ein Pavillon "die Grätsche"...

 

 

Fast eine Stunde dauert das Gewitter an. Erst um viertel nach fünf Uhr lässt das Unwetter allmählich nach und die Sonne lugt wieder hervor. Bis auf den Pavillon steht noch alles, zumindest in unserem Blickfeld. Nur leider ist vor dem Womo jetzt alles klitschnass. Aber das trocknet ja schnell wieder.
Herr Fernschreiber springt testweise schnell noch in den Pool, doch es bewölkt sich ab und zu erneut und nach zwanzig Minuten ist er wieder da.
Abends wird es wettertechnisch wieder richtig schön, wir gehen Pizza essen im campingplatzeigenen Restaurant und sitzen schön auf der teilweise überdachten Dachterrasse mit Blick auf Pool und See.  Während wir uns oben mit Wein und italienischem Essen die Kalorien auf die Hüften schlagen, sehen wir unten am Pool den drei Animateuren zu, die dabei sind, die Spinning-Räder für den Work-Out der sportlicheren Gäste am Pool vorzubereiten. Tja, der eine so, der andere so...

 

Animateure des Campingplatzes auf Spinning-Rädern vor der Kulisse von Pool und See (die Gäste treten unter dem Dach eifrig in die Pedale)
Animateure des Campingplatzes auf Spinning-Rädern vor der Kulisse von Pool und See (die Gäste treten unter dem Dach eifrig in die Pedale)

 

Nach dem Essen schauen wir noch ein wenig der Kinderanimation in der Arena gegenüber zu, wo die Kleinsten zu "heißen" Rhythmen und einer rasanten Bühnenshow wild das Tanzbein schwingen. Knuffig!

 

Auch im Anschluss bekommen wir Campinggäste noch etwas fürs Auge und Ohr geboten: Um halb zehn Uhr am Abend startet eine "Tarzan"-Musical-Aufführung, die "urlaubs-like" auf eine knappe Stunde zusammengekürzt wurde. Die Animateure des Campingplatzes stecken in passenden Kostümen und zum Soundtrack von Phil Collins ahmen sie mit Stimme und Gestik die Songs nach. Man kann ja nun auch von Animateuren zur Unterhaltung von Urlaubsgästen nicht unbedingt eine professionelle Gesangsausbildung erwarten... Die Tanzeinlagen und Choreografien sind aber gar nicht schlecht gemacht! Und auf jeden Fall eine schöne Abwechslung im Urlaub.

 

 

Abends hat es sich insgesamt nach diesem heutigen sehr wechselhaften Tag ein wenig abgekühlt. Das ist aber gar nicht so schlimm, das hält vielleicht auch die Mücken ein wenig fern, die (nicht nur) an uns wahre Festmahle haben. Naturschutzgebiet halt... Und hier gibt's sehr viele Mücken... Wir sind schon ganz zerstochen... trotz "Autan" und "Citronella"-Kerzen...