Cambridge - altehrwürdige Universitätsstadt in Ostengland

Fr., 26. Juli 2019, 2. Reisetag / 151 Tageskilometer / von CL in Ramsey, Harwich nach Cambridge, Milton Country Park, (insgesamt 8,50 £),  Koordinaten: 52°14'14.8"N 0°09'33.3"E

 

Kapelle des King's College in Cambridge
Kapelle des King's College in Cambridge

Gegen neun Uhr stehen wir wie so oft erst auf. Die ganze Nacht über hat es geregnet (zumindest wenn man mal wach wurde durch das Geprassel) bis circa halb acht Uhr heute Morgen. Jetzt ist es schwül-warm, 27° Celsius, mal sonnig, mal bewölkt.

Im Womo ist es noch wärmer, im "Bauch der Fähre" gestern heizte es sich sehr auf und durch die kurze Strecke bis zum Stellplatz ist es drinnen auch nicht kühler geworden. Danach kam ja das Gewitter, da hieß es auch wieder "Schotten dicht". Obwohl wir nachts teilweise die Fenster geöffnet ließen, ist es nicht merklich kühler geworden.

Nach dem Frühstück füllen wir bequem mit dem Schlauch etwas Frischwasser auf und um elf Uhr fahren wir los Richtung Colchester, der laut Reiseführer ältesten Stadt Englands. Hier entlang müssen wir auf unserem Weg nach Cambridge sowieso.

Eigentlich dachten wir, Colchester sei eine kleine, mittelalterliche Stadt, doch uns erwartet eine sehr große, "normale" englische Stadt mit den typischen "Speckgürteln" drumherum.

Mag ja sein, dass es irgendwo den alten Stadtkern gibt, uns jedenfalls bleibt er verborgen, da wir mit unserem Womo hier keinen geeigneten Parkplatz fußläufig in der Nähe des Zentrums finden. Wir canceln also Colchester und fahren nun weiter Richtung Cambridge.

Es herrscht viel Verkehr und viel Stau auf dem Weg dahin. Zwischenzeitlich sind's auch mal nur 24° Celsius, aber es bleibt trocken, mal sonnig, mal bewölkt, auf jeden Fall "Kurze-Hosen-T-Shirt-Wetter".

 

Auf dem Weg nach Cambridge
Auf dem Weg nach Cambridge

Fahrt nach Cambridge und die verzweifelte Suche nach einem Stellplatz

 

Kurz vor Cambridge gucken wir uns über die  App Camper-Contact einen Stellplatz ziemlich nahe des Zentrums heraus. Doch der entpuppt sich als eine Reihe hintereinander liegender Parkplätze auf dem Seitenstreifen einer Straße, schlichtweg alles überfüllt mit Bussen und Touristen. Also ohne anzuhalten weiter. Nächstes Ziel: ein ausgeschilderter Park&Ride-Platz mit Bussymbol etwas außerhalb von Cambridge. Nach den guten Erfahrungen mit einem solchen Platz letztes Jahr in Canterbury steuern wir also den hiesigen P&R-Platz an. Doch welche Enttäuschung! Tatsächlich erwartet uns ein riesiger Parkplatz, doch der ist mit Querlatte höhenbeschränkt!! Und auf das Areal der Busse dürfen wir uns ja nicht stellen. Keine Chance für Wohnmobile! Und kein Wort oder Piktogramm dazu in der Beschilderung. Die Stimmung tendiert gegen den Nullpunkt. Zweiter Fehlversuch. Mittlerweile sind wir schon kreuz und quer durch Cambridge und drumherum gekurvt, von Nordwest nach Südost und nun wieder nördlich.

 

Wir geben jetzt einfach bei Google die Stichworte "Cambridge, Parken, Wohnmobil" ein und wiederum Campercontact wirft uns einen Stellplatz 4,5 km nordöstlich vom Zentrum Cambridges aus, im Vorort Milton, am Milton Country Park. Eigentlich gibt es hier vor der Schranke nur zwei Womo-Stellplätze, doch hinter der Schranke, in einer parkähnlichen Anlage, befindet sich ein großer Parkplatz, geschottert, zwischen Bäumen und Büschen in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Hier kommen wir nach erneutem Gekurve um halb drei Uhr an. Die zwei Stellplätze vor der Schranke kann man vergessen, das ist eigentlich nur so eine Art Wendehammer und völlig versifft. Wir fahren also durch die Schranke, sehen auch noch drei Wohnmobile verstreut über dem Platz stehen und beschließen hier zu bleiben.

Die Schranke schließt zwar um sieben Uhr am Abend, und wenn wir im Park stehen, kommen wir dann ja nicht mehr raus, doch wir haben wahrscheinlich nach einem Besuch der Stadt sowieso keine Lust mehr weiterzufahren. Wir sind uns nicht ganz sicher, ob wir hier übernachten dürfen, aber da wir die anderen Wohnmobile hier zum Teil auf Auffahrkeilen gesehen haben, schließen wir uns dem an und gehen mal von einer friedlichen Übernachtung aus.

Wir zahlen nur 3,50 £ für den angefangenen Tag. Hier gibt es natürlich keinen Strom, aber ein Toilettenhäuschen, was wir jedoch nicht in Anspruch nehmen werden, sieht nicht so prickelnd aus...

 

 

Mit ÖPNV ins Zentrum der Universitätsstadt

 

Um kurz nach drei Uhr ziehen wir los Richtung Bushaltestelle, die nur wenige hundert Meter vom Parkplatz entfernt liegt.

Die Linie 9 bringt uns nach ein paar Minuten Wartezeit (Digitalanzeige am Wartehäuschen) für 9 £ für uns beide Hin- und Rückfahrt in circa fünfzehn Minuten ins Zentrum von Cambridge. Mittels Google Maps verfolgen wir die Route in etwa und steigen dann irgendwann citynah aus.

Ab halb vier Uhr tingeln wir also kreuz und quer mit Hilfe von Offlinekarten auf dem Handy durch die Stadt. Aber eigentlich muss man nur den Touristenströmen (bevorzugt Asiaten) folgen, dann kommt man automatisch zu den Hotspots: die vielen Colleges der altehrwürdigen, renommierten Hochschulstadt, allen voran University of Cambridge, King’s College, Trinity College und St John's College.

 

 

Ein tolles Flair hat diese mittelalterliche Stadt! Sehr schöne Atmosphäre, irgendwie "jugendlich" durch die circa 24.500 Studenten einerseits und andererseits ehrwürdig durch die vielen alten, oft gotischen Gebäude und Kirchen. Wir steigen einer davon "aufs Dach" -  nämlich St Mary's, einer Universitätskirche -  und haben von dort einen tollen Blick auf das King's College und viele andere Sehenswürdigkeiten. Und das bei einem wirklich angenehmen Sightseeing-Wetter von ca. 25° Celsius, mal Sonne, mal bewölkt.

 




 

Nach einem tollen Rundumblick in alle vier Himmelsrichtungen geht es wieder die steile, enge Wendeltreppe hinunter und wir setzen "unten" unseren Weg fort.

 

 

Im Anschluss treiben wir mit den Touristenströmen Richtung des Flusses Cam, wo man sich in Venedig-Manier mit Flachbooten ähnlich wie Gondeln - nur eckiger - von "Gondolieris" durch den Fluss staken lässt. Wir sehen allerdings fast ausschließlich Asiaten in den Booten. Wahrscheinlich ist der Preis dafür in deren Europa-Tour mit inbegriffen...

 


 

Wir schlendern weiter durch die weitläufigen Parks und sehen dabei auch die tolle Ansicht der "Rückseite" vom King's College am Fluss, wo sich Herr Fernschreiber mit dem virtuellen Cache A Cambridge Postcard beschäftigt.

 





 

Auch einige andere Colleges und enge, verwinkelte Gässchen bekommen wir noch zu Gesicht. Und Zeit für einen weiteren Cache blieb ebenso:

supertwinnies found Never le(t)go!!!

Friday, 26 July 2019    Eastern England, United Kingdom    W 552.5 km from your home location

 

** Logtime 16.45 Uhr **

 

Während es die Kids erneut in südliche Gefilde zieht, geht es für die Eltern wieder auf die Insel. Denn, der BREXIT naht, mal wieder, wie schon die letzten zwei Jahre. 😂

Diesmal wollen wir aber die nördlichen Gegenden anfahren, denn die schottischen Highlands 🏴󠁧󠁢󠁳󠁣󠁴󠁿 rufen.

Nachdem wir gestern in Harwich angelandet waren und die Nacht dort in der Nähe verbrachten, fuhren wir heute nach Cambridge. 🏴󠁧󠁢󠁥󠁮󠁧󠁿 Nach einiger Kurverei mit dem Womo fanden wir auch noch einen netten Platz für die Nacht.

Von dort aus ging es mit dem Bus in die Stadt und wir bestaunten die tollen College-Gebäude. 🏰

Zeit für Caches blieb auch noch. Dieser war auch schnell gefunden, wobei die Stelle jetzt nicht so besonders sehenswert ist.

 

Trotzdem danke für diesen Cache sagen die

supertwinnies

 

 

Schließlich kommen wir wieder in der Fußgängerzone an, wo wir uns gegen Viertel nach sechs Uhr Fish & Chips mit Cider bzw. Pizza und Heineken in einem Restaurant gönnen. Da wir draußen sitzen, bekommen wir auch noch an diesem Freitagabend ein Freilichtkino auf dem großen Marktplatz dort geboten. Incredibles 2 (Die Unglaublichen 2) läuft als Vorstellung.

 

Das Essen wird sehr schnell serviert und ein Blick in die ÖPNV-Übersicht bei Google Maps zeigt uns, dass um kurz nach sieben Uhr ein Bus in unserer Nähe Richtung Milton fahren würde. Den schnappen wir uns und nach je einer Viertelstunde Busfahrt und Fußmarsch sind wir um kurz nach halb acht Uhr wieder am Womo.

Allein auf weiter Flur...
Allein auf weiter Flur...

Eine Hälfte der Schranke zum Park ist tatsächlich geschlossen, nur die schmale Ausfahrtschranke ist noch geöffnet, aber so dermaßen zugewachsen, dass wir mit einem Wohnmobil nicht ohne Blessuren hinauskämen. Selbst "normale" PKW hätten auf diese Weise ihre Schwierigkeiten. Aber wie zuvor gemutmaßt, sind auch die anderen drei Wohnmobile noch hier, was irgendwie beruhigend wirkt, darunter auch eine deutsche Familie mit mehreren Kindern.

So kann keiner mehr vom Platz, das macht solidarisch. Und wir Wohnmobilbesitzer haben nun das gesamte Gelände für uns alleine.

Jetzt sitzen wir draußen vor'm Womo, Herr Fernschreiber sucht (und findet) noch einen dritten Cache in der Nähe, ich schreibe Notizen für diesen Blog und wir lassen die Eindrücke des Tages bei einem kühlen Getränk sacken.