Erholung muss sein - Sightseeing ist anstrengend...

Sa., 4. August 2018, 10. Reisetag / 0 Tageskilometer mit Womo / "Camping Firenze", Florenz (Toskana)

Entspannung bei Chianti und Reiselektüre in Florenz
Entspannung bei Chianti und Reiselektüre in Florenz

Heute ist wieder Ausruhen angesagt, nach der Besichtigungstour und dem geklauten Fahrrad in Florenz gestern. Wir verlängern noch um eine Nacht hier auf dem Campingplatz und wollen morgen nach Siena weiter. Jetzt um neun Uhr sind's knapp 29° Celsius, doch in Deutschland ist es die ganze Zeit genauso heiß, zum Teil noch wärmer und es fällt dort kein Tropfen Regen, wie wir aus Deutschland vermeldet bekommen.


In Sachen Fahrrad können wir eigentlich nichts weiter unternehmen, eine Diebstahlsanzeige bei der florentinischen Polizei können wir uns wahrscheinlich sparen, obwohl wir sogar die Fahrradgestellnummer im Handy gespeichert haben, da Frau Fernschreiberin einen Fahrradpass der deutschen Polizei mit Einträgen aller Fahrräder der Familie auf dem Handy gespeichert hat. Die Angaben sind zwar alle auf deutsch, doch so etwas wie die Rahmengestellnummer oder der Markenname sind ja quasi "international".

Das Fahrrad war achteinhalb Jahre alt und so gesehen nicht mehr ganz so wertvoll, es ist aber trotzdem sehr ärgerlich, dass es nun weg ist, vor allem, weil wir jetzt im Urlaub eine Fortbewegungsmöglichkeit weniger haben.
Doch die Wahrscheinlichkeit, dass das Fahrrad bis morgen im Falle einer Anzeige gefunden würde, ist wohl sehr gering und falls es später tatsächlich von der Polizei gefunden und wir benachrichtigt würden, wären wir ja schon weitergezogen bzw. in Deutschland.
Wir versuchen trotzdem online, eine Anzeige aufzugeben, da wir die wichtigsten Daten ja im Handy gespeichert und als pdf aus dem Fahrradpass weiterleiten können. Doch online hakt es immer wieder und man kommt nicht vorwärts.
Wir schauen, wo die nächste Polizeidienststelle ist - das hätten wir eigentlich gleich gestern Abend vor Ort machen sollen - denn sie war nur ca. 600m von der Nationalbibliothek, an der wir unsere Fahrräder abgestellt hatten, entfernt.
Wir überlegen, heute nochmals da hin zu laufen, erkundigen uns dann aber online auf verschiedenen Seiten und in Foren über die Erfolgsaussichten einer Anzeige und werden schnell desillusioniert. In den meisten Fällen ist das für die Polizei eine Bagatelle, Zettel unterschreiben, fertig und es geschieht nichts weiter. Florenz ist bekannt für seine Fahrraddiebstähle...
Also haken wir das Thema "Fahrrad" für uns endgültig ab.

Maximale Entspannung am "Faulenzer-Tag" in Florenz
Maximale Entspannung am "Faulenzer-Tag" in Florenz

Wir verbringen die Zeit am Stellplatz und duschen uns von Zeit zu Zeit mal mit unserer Schlauchdusche ab, wenn es zu warm wird. Am Pool ist "die Hölle los" und weniger Schatten, da ist es hier mit komfortablen eigenem Wasseranschluss ruhiger und bequemer, die gekühlten Vorräte im Kühlschrank immer in greifbarer Nähe... und zusammen mit genügend Lesevorrat kommt keine Langeweile, dafür maximale Erholung auf.

Am Nachmittag gegen halb fünf Uhr sind's 34° Celsius, es ist sonnig und windig. Aber hier am Womo mit unserer "Privatdusche" und dem Pool auf dem Platz, den Herr Fernschreiber ab und zu zur Abkühlung nutzt, lässt sich's gut aushalten.
Um halb sechs Uhr ist es sogar noch wärmer, 35° Celsius, und wiederum drei Stunden später, gegen halb neun Uhr am Abend zeigt das Thermometer immer noch 32,5° Celsius an. Kein Wunder, dass sämtliche bewegungsfreudigere Aktivitäten, die man sich eventuell vorgenommen hatte, schweißtreibend enden müssen...

Hier ist es doch von Nachteil, dass wir in der brütenden Sommerhitze im Herzen der Toskana sind: Für Stadtbesichtigungen oder sonstige "wasserlose" Aktionen sind zweifelsohne das Frühjahr oder der Herbst besser geeignet. Aber das wussten wir ja auch vorher...

Chianti Classico DOCG
Chianti Classico DOCG

Also bleiben wir geruhsam, das Abendessen ist vorbei und wir lassen wie meistens den Abend gemütlich mit einem Glas Wein, heute dem Chianti Classico, original mit dem Schwarzen Hahn, dem Gallo Nero, ausklingen. Interessant ist übrigens auch die Geschichte um die Entstehung dieses bekannten Chianti-Markenzeichens... Wenn man schon den ganzen Tag so faul auf der Haut liegt, bleibt immerhin Zeit für etwas Hintergrundwissen und damit ein wenig "Hochachtung" vor dem, was wir da so konsumieren... Unser Toskanaführer widmet dem Chianti-Wein sogar ein eigenes, mehrere Seiten umfassendes Kapitel...

Und auch die Abkürzung DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita: italienische, staatlich kontrollierte und garantierte Herkunftsbezeichnung für Weine) bleibt dank des papiernen Reiseführers und  Wikipedia nicht unbekannt: "Die DOCG-Weine stehen bei den Qualitätsstufen über den DOC-Weinen und bilden die oberste Qualitätsstufe. DOCG-Weine müssen im Anbaugebiet auf Flaschen gezogen werden, sie dürfen also nicht in Tanks anderswohin transportiert und dort abgefüllt werden. Die Flaschen tragen eine Banderole am Hals." Na denn: SALUTE auf so viel Qualität!